„johnny marr“ spielte im ausverkauften flex eine zeitlose rock-show – ein wunderbarer abend mit einigen neuen erkenntnissen.

es war nun mal so: mein freund und ich haben einfach nicht rechtzeitig tickets für das konzert von „johnny marr“ besorgt. und dann war es restlos ausverkauft und es schien auch so, als würde niemand spontan krank werden oder einfach nicht hingehen wollen und somit tickets verkaufen. aber irgendwie mussten wir an die heißbegehrten eintrittskarten kommen. jeden tag scrollte ich durch willhaben, und irgendwie war nie etwas dabei, aber dann genau einen tag vor dem konzert war da plötzlich ein angebot. glücklicherweise bekam ich den zuschlag, fuhr kreuz und quer durch mir unbekannte gebiete in wien bis ich endlich an der richtigen adresse war und die tickets in empfang nehmen konnte. ich war sehr glücklich darüber.

am nächsten tag machten wir uns dann auf den weg ins flex und staunten nicht schlecht, als wir die lange schlange vor dem eingang erspähten. ausserdem schienen wir die jüngsten zu sein. ob das nun gut oder schlecht war? das sollte sich im laufe des abends herausstellen. ich hatte bis dato eher nur erfahrungen mit jüngeren konzertteilnehmern, die ihre plätze gerne bis aufs blut verteidigen. ich war sehr gespannt wie das diesmal werden würde. aber vorher: schnell rein, jacke abgeben, getränke holen und platz sichern.

es gab keine vorband, stattdessen musik aus der konserve. was es vor dem gig ausserdem noch zu erleben gab: einen scheinbar sehr angetrunkenen herrn im publikum, der beim weg raus aus der menschenmenge gleich mal mitten in den zuschauerbereich brechen musste. schnell war dieser vorfall aber wieder vergessen (ausser man stand direkt daneben), spätestens als das einstige the-smiths-mitglied dann die bühne bestieg und die ersten begeisterungsschreihe durch die reihen schallten.

adrett mit herzen-hemd gekleidet, eine frisur wie aus der drei-wetter-taft-werbung und mit reichlich posen begrüßte uns „johnny marr“. gleich als zweiten song donnerte er den smiths-hit „bigmouth strikes again“ raus und siehe da: auch die etwas ältere generation zückte das handy um diesen moment festzuhalten. ich war fasziniert, wie locker flockig er da über die bühne hüpfte und er immer wieder seine gitarre zu präsentieren wusste.

das publikum bestand nicht nur aus österreichern, die diese legende einmal sehen wollten, sondern auch aus vielen weit-her-gereisten hardcore-fans. und jeder anwesende wurde belohnt: und zwar mit einer wahnsinnig schönen licht-show, mit einer wunderbaren auswahl an zeitlosen eigenen und the-smiths-songs und mit einem hochsympathischen johnny marr, der scheinbar zu jedem lied einen eigenen move hatte. ich dachte nicht, dass das so ein rundum gutes konzerterlebnis werden würde.

die highlights? natürlich „how soon is now?“ und „there is a light that never goes out“, zwei the-smiths-klassiker die besser wohl nicht performt werden hätten können. wer braucht schon morrissey, wenn man johnny marr haben kann? am ende fanden wir uns in einer schönen, besonnenen masse, die alle respektvoll miteinander umgingen (bis auf den erbrechenden herrn zu beginn) und das konzert von johnny marr gebührend feierten. und das hat mir vor allem eines gezeigt: ich werde noch bis in alle ewigkeit konzerte besuchen, vor allem auch von älteren künstlern, die ältere menschen anziehen. gemütlichkeit auf konzerten ist das neue cool.

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