ein flashback deluxe war das, als koma, stoffl und marcus smaller als neue supergroup „last band standing“ die größten songs ihrer vergangenen karrieren im wuk präsentierten. frei nach dem motto: ein bisschen nostalgie kann ja nie schaden!

ich war überhaupt nicht vorbereitet. ich trudelte an jenem donnerstag etwas gestresst ins wuk ein und alles war voller menschen. natürlich wusste ich, dass jenes konzert seit wochen ausverkauft war, aber mit so einem gewusel hatte ich trotzdem irgendwie nicht gerechnet. an jeder ecke war irgendein mensch, den ich seit ewigkeiten nicht gesehen hatte – aber es war eigentlich keine zeit um mit jedem smalltalk zu führen. das konzert ging in wenigen minuten los, ich war auf der suche nach meiner schwester die irgendwo mitten in der menschenmenge stecken musste und einen platz wollte ich mir ja auch noch suchen. das alles überforderte mich etwas.

schließlich huschte ich einfach nach ganz vorne, schrieb meiner schwester eine nachricht wo ich mich befand und wartete auf den beginn des konzerts. manchmal kann man es nicht allen recht machen. und dann startete dieser abend mit „last band standing„. koma von „julia“, stoffl von „from dawn to fall“ und marcus smaller von „3 feet smaller“ wirbelten auf die bühne und schmissen uns die nostalgie direkt ins gesicht. ein mix aus den besten songs der genannten bands wurde angeboten, und ebenfalls durfte man sich über kleine anekdoten der drei frontmänner freuen. einer, der es aber immer wieder ein bisschen übertrieb: marcus smaller. sein redebedarf war enorm, und das ausgemachte „safeword“ für das sofortige stoppen seiner ausgedehnten quatscherei funktionierte leider auch nicht so wirklich. aber darüber konnte man (meistens) hinweg sehen. es waren die hits, die alles wieder gut machten. bei „fade away“ hüpfte das gesamte publikum, die texte konnten immer noch mitgesungen werden und zack, fühlte man sich wieder mindestens 15 jahre jünger. es war schon ein eigenartiges gefühl. ein gefühl, dass die vergangenheit doch ganz schnell wieder präsent sein konnte, es musste nur das richtige lied laufen.

und wenn wir schon im 3-feet-smaller-vergangenheitseck waren, durfte natürlich auch nicht „strike back“ fehlen. das war so herzzerreissend, das musste repariert werden. deswegen folgte wenig später der song „broken heart“ von from dawn to fall. auch dazu schossen mir einzigartige erinnerungen in den kopf, und ich musste es mir ein bisschen verkneifen, eine träne zu verdrücken. es ist wohl das beste, als jugendlicher eine (oder mehrere) heimische band als lieblingsband zu haben, überall im umkreis von 200 kilometern hinzupilgern und die besten abenteuer zu erleben.

die julia-hits „crash test youth“ und „beautiful“ erzeugten ebenfalls ganz eigene flashbacks, genauso wie das noch jüngere from-dawn-to-fall-lied „rising“ oder auch 3 feet smallers „lie baby lie“. es war eine verrückte gedanken-reise. zwischendurch tauchte dann sogar meine schwester neben mir auf – mit niemanden hätte ich besser in erinnerungen schwelgen können als mit ihr. aber abseits dieser ganzen nostalgie-bubble war die supergroup „last band standing“ natürlich musikalisch sowie stimmlich kaum verändert zurück. besonders komas stimme stach richtig hervor und ließ einen ein bisschen traurig sein, dass an selber stelle vor jahren das abschlusskonzert von julia stattfand.

die drei gealterten männer versprachen vor dem 3 feet smaller hit „one night stand“, dass dies nicht die einzige show bleiben würde, sondern dass sie mehr geplant haben. da bleibt nur zu hoffen, dass sie mit „mehr“ weitere nostalgie-shows meinen und nicht neu geschriebene musik. denn für gelegentliche ausflüge in die vergangenheit sind „last band standing“ ein toller anlass mal wieder auszugehen. für eine neuerfindung ist die mitgealterte zielgruppe aber vermutlich nicht offen genug (ich spreche da durchaus auch von mir selbst) und die jüngeren menschen werden wohl kaum 00er-jahre-rock-musik in zeiten von cloud-rap und kunst-pop feiern. just sayin.

wie auch immer – es war ein feiner abend, der musik wegen aber auch weil man vielen menschen aus vergangenen tagen mal wieder über den weg gelaufen ist. sowas ist doch (meistens) begrüssenswert, diese leute mal wieder im realen leben zu sehen, statt status-updates in den sozialen medien zu lesen. insofern sind weitere nostalgie-shows sowas wie klassentreffen, und da kann man ja ab und zu mal hingehen. danke dafür!

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