ein montag-abend mit hip hop mukke und rauscherzeugenden substanzen: der amerikanische hip hopper „talib kweli“ war zu besuch im flex cafe.
ich war seit einer gefühlten ewigkeit auf keinem hip hop konzert mehr – das musste geändert werden. und wer passte mir da besser ins konzept als „talib kweli„, der an jenem montag abend das flex cafe zum beben bringen sollte?! ich war mit meiner begleitung pünktlichst vor ort – der timetable sagte um 20.30 uhr würde die show beginnen, eine stunde später wussten wir, das der zeitplan völlig wertlos war.
erst um 21.45 uhr betrat talib kweli das bühnenparkett. richtig aufgefallen ist seine anwesenheit aber gar nicht, die stimmung war dank oldschool-hip-hop-hits bereits am kochen, die leute tanzten und ließen sich vom dj animieren, diesen montag abend zu feiern. bier- und joint-geruch lag in der luft – hätte ich nicht gewusst welcher wochentag wäre, hätte ich auf „wochenende“ getippt.
ich weiß nicht was ich genau erwartet hatte, aber irgendwie war ich nach einiger zeit des gig-verfolgens ein bisschen enttäuscht: talib kweli ging auf der bühne auf und ab, rappte mit böser miene ins mikro und ließ den rest den dj machen. ab und zu ließ er seinen arm ein wenig bouncen, aber grundsätzlich beschäftigte er sich damit, das mikrofon festzuhalten. den meisten anwesenden war das egal: hauptsache ein bisschen herumtänzeln, gerstensaft in die figur stellen und sich einnebeln.
„höhepunkt“ der show: seine rassismus-ansprache. was im ersten moment richtig feiernswert klang, entpuppte sich später als schuldzuweisung. europäer haben den rassismus erfunden, schimpfte er und langsam fragte ich mich, ob er wisse, auf welchem kontinent er gerade war. schließlich endete seine rede in einem anti-donald-trump-song. die euphorie war kurz weg, kam aber im weiteren verlauf wieder zurück, dank vielen guten songs und keinem gerede mehr dazwischen.
es war mittlerweile richtig spät geworden, und wir waren gerade erst bei der ersten zugabe angelangt. während der ganzen show suchte ich den spannungsbogen, aber irgendwie wurde einfach nur monoton dahingerappt. ich war müde und beschloss mit meiner begleitung, das weite zu suchen. talib kweli mag zwar super sein, wenn man ihn zuhause im wohnzimmer über die anlage hört, einen mehrwert für ein konzert von ihm konnte ich allerdings nicht finden. aber vielleicht bin ich auch einfach nicht für hip hop konzerte geboren. und: man kann ja auch nicht alles gut finden. in diesem sinne, bis zum nächsten versuch!
