das europavox vienna, ein ableger des französischen showcase-festivals europavox in clermont-ferrand, brachte an zwei tagen eher unkonventionelle musik ins wiener wuk.

alles begann am freitag abend: „aollo & scryss“ rappten gerade auf französisch in der leeren halle, während ich samt begleitung an der bar an einem getränk nippte. es war noch früher abend, draussen regnete es leicht, motivierte konzertgeher waren weit und breit nicht in sicht. wir verquatschten uns und nahmen die musik nur am rande wahr. aber hey, soziale interaktion mit menschen, die man länger nicht gesehen hat, muss ja auch mal sein. die gespräche gingen so lange, dass wir auch fast die nächste band „farveblind“ aus dänemark verpassten. allerdings nur fast. kurz schauten wir rein in die immer noch sehr wenig besiedelte halle und fanden neben stroboskop-gewitter zwei typen vor, die auf ihre instrumente (synthesizer und schlagzeug) einschlugen und die restliche arbeit den computer machen ließen. ich weiß nicht, ich war eher wenig begeistert.

der nächste künstler war dann der eigentliche grund, überhaupt den weg ins wuk auf mich/uns zu nehmen: „view„, ein rap-künstler aus finnland. ihn hatte ich bereits einmal am fm4 geburtstagsfest gesehen und fand ihn damals eigentlich ganz okay. offensichtlich hatte er aber in der zwischenzeit ordentlich an seiner musik geschraubt, denn diese präsentierte sich trotz düsterheit überraschend zugänglich und zeigte r’n’b-ähnliche melodie-strukturen, die das immer noch das spärlich anwesende publikum ausflippen ließ. und: dazu ließ es sich auch auf jeden fall gut tanzen, denn ausser einer lichtshow, die den künstler immer mit einer dunklen silhouette darstellte, gab es sonst nicht viel zu sehen. aber war auch okay. man muss ja nicht immer wissen, wie der künstler aussieht, oder welche gesichtsausdrücke dieser macht. die frage ist nur: wie macht er das, wenn er mal bei tageslicht auftritt?

zu guter letzt stolperte auch noch „yasmo & die klangkantine“ auf die bühne. aber auch ihren happy-sound hatte ich nach soviel depressiver musik leider gar keine lust mehr. ausserdem machte sich müdigkeit bemerkbar und am nächsten tag würden wir ja nochmals anwesend sein. also: ab nachhause.

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am samstag stolperten wir erst kurz vor auftrittsbeginn von „repetitor“ in die wuk halle. denn die allererste band „super besse“ hatte ich bereits am inmusic festival gesehen und fand die, um ehrlich zu sein: absolut furchtbar. nochmal wollte ich mir die gruppe aus weißrussland nicht antun. sorry.

etwas später folgten endlich „repetitor„. ich weiß nicht was ich erwartet hatte, ich weiß nur, dass die gruppe in meinem bekanntenkreis extrem gehyped wurde. und naja: das serbische trio gab zwar ordentlich gas, aber das rad erfanden sie mit ihrem alternative-rock auch nicht neu. überzeugen konnten sie mich erst, als die moves ausartender wurden und als der sänger boris vlastelica sich samt gitarre ins publikum schmiss. das war endlich mal dieser einsatz, der mich aus aus meinem verschlafenen dasein etwas aufweckte.

die nächste band „die nerven“ verpasste ich wieder absichtlich. die deutsche gruppe hatte ich bereits einmal am seewiesenfest gesehen und selbst dort, im wunderschönsten ambiente, hielt ich ihre musik nicht aus. also besser ein bisschen im foyer plaudern und geld in die bar investieren – für was ist die bar denn sonst da.

zu guter letzt waren altbekannte wieder im wuk: „zeal & ardor“ hatten bereits im vergangenen jahr auf dem waves festival gespielt, und durften sich nun wieder dem wiener publikum stellen. endlich war es richtig voll geworden und dem gospel-metal-intermezzo der schweizer band konnte nichts mehr im wege stehen. der auftritt war erwartungsgemäß wild und intensiv, dafür sorgte vor allem frontmann manuel gagneux. ein konzert wie ein gewitter – mit schönen aber auch furchteinflössenden facetten.

für mich ging es aber frühzeitig nachhause – ich war so müde, dass mich selbst die tanzmoves der besucher nicht mehr unterhalten und wach halten konnten. danke auf jeden fall, liebes europavox vienna festival, für diesen interssanten musikmix, irgendwo zwischen hip hop, elektro, rock und metal.

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