die gürtel connection ist ein zweimal jährlich stattfindendes charity-event; es sammelt spenden für gute zwecke und bringt in mehreren gürtellokalen sehenswerte künstler auf die bühne. im wunderbaren „the loft“ waren es diesmal „yokohomo“ und „onk lou“ die zu begeistern wussten.

eigentlich wollte ich dieses jahr im herbst die gürtel connection gar nicht besuchen. nicht, weil mich das programm nicht interessiert hätte oder ich nicht spenden wollte, sondern weil ich in partypension bin. länger als bis mitternacht rausgehen… da meldet sich immer sehr rasch die müdigkeit und die innere stimme, die mir immer flüstert: geh ins bett, dann kannst du den morgigen tag viel besser nutzen! aber das spontane treffen mit einer freundin und die spontane überlegung ganz kurz ins loft zu schauen, brachten mich dann doch in mein einstiges lieblingspartylokal.

wirklich überpünktlichst kamen wir an – „yokohomo“ machten sich gerade bereit die bühne zu betreten und da anfangs auch noch nicht zuviel los war, war es auch noch einfach mit dem finden eines geeigneten plätzchens.

meine erste assoziation während dem ersten song? sind yokohomo einfach nur wanda auf punk? in sprachtechnisch ähnlichen gefilden bewegten sie sich in ihren songtexten, nur mit einem hauch mehr biss im sound. ich war unschlüssig, ob ich das feiern oder eher verabscheuen sollte. yokohomo bewegten sich auf einem schmalen grad zwischen provozierend und geht-gar-nicht. so sehr ich auch immer wieder versuchte, das gut zu heißen, was sie da von sich gaben und vom restlichen publikum wohlwollend angenommen wurde, so sehr haderte ich auch mit vielen textstellen, die mir zu ohren drangen. vielleicht ist es meine eigene sensibilität, die mir beim zuhören einen strich durch die rechnung machte, aber lieder über’s sich selbst umbringen, sind vielleicht nicht der beste mit-sing-text in einer immer mehr gefährdeten, kranken welt.

die dame in der band ging leider völlig unter, die setlist hatte irgendwie keinen roten faden, und ausserdem hatte ich das gefühl, sie bedienen sich bekannter indie-bands, und würzen deren töne und texte einfach nur mit ein bisschen punkrock. ich hatte große erwartungen an yokohomo, vor allem weil ich deren song „zucker“ gerne mochte, aber an der live-performance muss dann doch noch etwas geschraubt werden. ich will mehr band-gefühl, mehr band-indentität und mehr auseinandersetzung damit, welche botschaft sie überhaupt überbringen wollen.

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ich überredete meine freundin noch zu bleiben, ich versprach ihr, dass der nachfolgende künstler „onk lou“ den abend retten würde. und als er dann damit begann, sich auf die bühne zu stellen, zu erzählen und zu spielen, wurde es mir warm ums herz. und vermutlich ging es nicht nur mir so, sondern auch meiner begleitung. es war wie ein abend auf der couch vor dem kamin samt geschichtenerzähler – genauso fühlte es sich an, während onk lou musizierte. wie etwas ganz gemütliches, heimeliges, zauberhaftes. es hatte sich bereits am anfang seines gigs mehr als gelohnt zu warten.

onk lou hatte sich für die gürtelconnection aber zusätzlich noch etwas sehr besonderes ausgedacht: nämlich gäste. gäste, die mit ihm singen würden. zuerst kam „simon lewis“, dann „paenda“, dann „annika“ und zu guter letzt auch noch thomas, der sänger von „granada“. besonders beeindruckt hat mich aber die performance gemeinsam mit „paenda“ – ihre stimmen harmonierten so gut während sie „paper-thin“ in einer akustik-version gemeinsam sangen, dass ich von gänsehaut und ja, auch gerührtheit heimgesucht wurde. mir kamen wirklich fast die tränen, weil das so verdammt ergreifend war!

ebenso ein höhepunkt war, als onk lou gemeinsam mit seiner freundin annika performte – danach hatte ich förmlich einen zuckerschock. einen kleinen down-moment gab es allerdings auch. das war jener, als er mit thomas von granada versuchte, „the pina colada song“ zu singen. thomas war absolut schlecht darauf vorbereitet, stand mit seinem handy und den dort winzig aufscheinenden textzeilen auf der bühne und murmelte mehr schlecht als recht die lyrics in das mikrofon. schade. aber onk lou rettete das ganze unterfangen noch mit eigenen songs und zu guter letzt seinem hit „1000 voices“, und das war so gut, dass alles schlechte vergessen wurde, und der auftritt als überaus positives erlebnis abgespeichert werden konnte.

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bei der diesjährigen herbst-ausgabe konnten übrigens 22.242,35 euro gesammelt werden – diese werden am 5.11. dem integrationshaus wien übergeben! gratulation!

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