multiinstrumentalist „conner youngblood“ verzückte bei saunatemperaturen das schwitzende publikum im rhiz – ein besinnlicher, und auch witziger abend.

draussen kalt, drinnen warm: das ewige dilemma in der kälteren jahreszeit. was zieht man an, was kann man schnell wieder ausziehen, wie kleidet man sich am besten um seine kleidung nicht an störendes mitbringsel zu empfinden. meine dünne-aber-warme-jacke ist dafür ein allheilmittel, nur mit der drunter-kleidung hatte ich einen fatalen fehler begangen: ein langärmeliges shirt. langärmelig und rhiz, das geht nicht (merkt euch das bitte!). im rhiz ist es immer warm und langärmelige sachen sind ein no-go, ausser man möchte an einem hitze-kollaps sterben.

das rhiz wurde immer voller, das konzert von „conner youngblood“ begann aber erst eine gefühlte ewigkeit später. der versuch, sich an der bar anzustellen scheiterte, weil diese völlig unterbesetzt war. was machten wir also? einen trick anwenden. gerade am gürtel ist man in der glücklichen situation, noch weitere lokale rundherum zu haben. wir zischten also rüber in den kramladen – dort gab es keine wartezeit bei der getränkebestellung, ausreichend sitzplätze und wir konnten die zeit bis zum gig gut überbrücken.

irgendwann ging es dann endlich los. das rhiz platzte fast, so vollgestopft war es. aber trotz großer menschenanzahl war es (zunächst) ruhig, und die performance von „conner youngblood“ konnte sich sanft im raum ausbreiten. auf verschiedenen instrumenten tobte er sich aus, und kreierte mit seinem schlagzeuger und seinem bassisten ein klangbild, welches seine stimme zu unterstützen wusste.

mit seiner stimme konnte conner nicht nur singen, sondern natürlich auch sprechen. seine erste ansage war gleich eine entschuldigung – sein gesicht zierten zahlreiche schweißtropfen und er bat um verzeihung, sollte er jemanden in den vorderen reihen damit teffen. aber da er diese entschuldigung so charmant und sympathisch aussprach, war es sofort verziehen, dass ihm so heiß im proppenvollen rhiz war.

und das war immer noch nicht alles: neben verschiedenste instrumente bespielen, singen und entschuldigen konnte er auch noch überaus witzige geschichten erzählen. nämlich die entstehungsgeschichte zum song „my brother’s brother“ und seinem leben mit fünf schwestern, oder warum das lied „pizza body“ eigentlich „pizza body“ heißt.

im laufe der zeit wurde aus dem ruhigen gig ein sehr lautes unterfangen: ein paar betrunkene damen jubelten bereits im laufe des konzerts immer wieder lautstark, aber vor allem bei der vorstellrunde seiner bandmitglieder gab es beim bassisten so lauten applaus, als wären mindestens doppelt soviele leute im raum. die stimmung war am kochen, obwohl sich der sound von conner youngblood kaum steigerte oder hymnisch wurde. das wohl größte highlight war ein instrument, welches er offensichtlich selbst zusammengezimmert hatte: eine art gitarre mit schnüren oder sowas ähnlichem, die einen ganz eigenen klang von sich gab.

am ende war der auftritt von conner youngblood ein sehr feierlicher, ja fast schon euphorischer. seine ruhigen töne kombiniert mit seinen freundlichen geschichten dazwischen, ergaben eine schöne balance, und sorgten dafür, dass der abend – ganz knapp – nicht langweilig wurde.

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