auch am dritten tage des waves vienna festivals gab es herausragendes programm, aber wie sagt man so schön? das beste kommt zum schluss.

falls man, so wie ich, einen pro-pass bzw einen festivalpass inklusive konferenzteilnahme für sich beanspruchte, gab es zum wiederholten male eine „waves-vienna-delegates-tour“ quer durch wien. diese tour ist optimal um mit internationalen leuten ins gespräch zu kommen, exklusive konzerte zu sehen und ausserdem noch ecken von der stadt zu erkunden, die man sonst eher nicht zu gesicht bekommt. der ganze spass startete kurz vor 11 uhr vormittags und endete um 18 uhr abends. dass das anstrengend war, kann man sich vielleicht vorstellen.

dementsprechend fertig trudelte ich auch am abend aufs festivalgelände ein. aber es gab keine andere wahl, als sich nochmals reinzustürzen in den trubel und ins musikgeschehen. mein erster programmpunkt war „fran palermo“ aus budapest. eine sehr schimmernde band, eine band, die durchaus für aufsehen sorgte. allerdings nur im begrenzten maße. es waren noch kaum menschen anwesend und so bunt sie auch aussahen, richtig animierend klang ihr indie-pop nicht durch die türen um etwaiges laufpublikum reinzulotsen.

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ich hatte irgendwie gar keinen plan. ich wusste nur eines: ich musste jede location einmal gesehen haben. bis zu diesem zeitpunkt noch gar nicht besucht hatte ich die „aula“, die ganz versteckt im letzten winkel der schule war. als ich durch die langen gänge schließlich in diesem raum ankam, wurde ich mit schönen lichtern auf weißen luftballons beglückt. „theodore“ aus griechenland war nicht nur lockentechnisch ein hingucker, sondern auch die soundwelten, die sich da ausbreiteten, waren faszinierend. ich blieb einen moment, ehe ich wieder weiter zog.

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ich war eine millisekunde bei „trupa trupa„, die gerade auf der ottakringer stage musizierten und das war so gar nicht meins. ich ging weiter, wieder in die wuk halle zurück, auf der „kids n cats“ gerade position bezogen. schon mehrmals hatte ich versucht, diese farbenfrohe truppe aufmerksam zu verfolgen – und auch diesmal scheiterte ich. immer stört mich nämlich irgendwas… diesmal war es mir zu lose – zu wenig roter faden, zu wenig kompakt… was weiß ich. es braucht wohl noch zeit, bis ich für kids n cats bereit bin, glaube ich.

ich huschte weiter, diesmal zur open air stage, zum allerersten mal. „ilgen-nur„, die gehypte sängerin aus hamburg, stand da auf der bühne und ich traute meinen augen kaum: da tänzelte tatsächlich paul von trümmer als gitarrist neben ihr. ganz viele flashbacks zischten durch meinen kopf und ich wünschte mir in diesem moment so sehr, paul hätte meine lieblingslieder gesungen. stattdessen durfte ich ein leicht angewidertes gesicht von ilgen-nur genießen.

alles halb so schlimm, ich war ja eigentlich nur auf der durchreise. der nächste hype, den ich abchecken wollte, nannte sich „culk„. auf der deezer next stage versuchten sie ihr performance-glück und was soll ich sagen: nach nur einer nummer war ich auch schon wieder weg. der auftritt wirkte wie erste gehversuche im karaoke-singen und war weit von einem mindblowing showcase-gig entfernt.

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während „please madame“ schließlich die open air stage mit ihren wirklich netten stücken zerfetzten, saß ich irgendwo weiter hinten und gönnte meinen füßen ruhe. wobei genau bei dieser band das erste mal ein gewisser mit-tanz-faktor gegeben gewesen wäre. aber so sah ich aus der ferne, dass ich die gruppe eigentlich ohne grund immer ein bisschen ignoriert hatte.

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das wuk foyer war das gesamte festival über eigentlich immer oder sehr oft zum bersten voll. immer war es schwierig da rein zu kommen oder einen guten platz zu ergattern. auch bei „vivin“ hatte ich anfangs ein bisschen angst, ich würde die gruppe nicht zu gesicht bekommen aber dank respekt-abstand in den vorderen reihen war es mir dann doch möglich, den auftritt zu verfolgen. und: es war sehr gut was ich sah, und wie bei den meisten anderen künstlern, fehlte mir wie immer trotzdem das letzte gewisse etwas, die bewegung, der überraschungseffekt. vivin reihten sich in meine endlos lange liste mit dem titel „eh voll gut aber…“ ein…

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ich war so unendlich müde und überlegte wirklich einfach alles stehen und liegen zu lassen und heimzugehen. aber dank wunderbaren gesprächen wurde die zeit zu meinem letzten must-see-act doch noch ganz gut überbrückt und ich sprintete schließlich zur deezer next stage als „pale grey“ gerade eine meiner lieblingsnummern spielte.

es war dieser moment, wenn man einen raum betritt und sich alles wie fügung anfühlt. wenn man immer näher zur bühne kommt und beim refrain schließlich ganz vorne rauskommt und sich der musik vollkommen hingeben kann. so in etwa ging es mir, als ich mir den weg freiboxte und schließlich in den wunderbaren tönen von pale grey versinken konnte. das ewig lange warten hatte sich gelohnt, das beste kam zu schluss und danach musste ich keine weitere band mehr sehen, denn nichts hätte besser werden können.

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danke liebes waves vienna festival, für drei wunderbare tage. ich hab tolle musik gehört, coole menschen kennengelernt und das wuk samt nachbarschaft noch mehr lieben gelernt.

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