der abend mit „amen dunes“ im wiener wuk war ein vielversprechender und vielleicht auch einer, der zuviel versprach…

dieser abend war anders als andere abende: nicht nur, dass das konzert der new yorker band amen dunes bereits für 20 uhr angesetzt war, es war auch zudem noch ein sitzkonzert mit freier platzwahl. zum glück war ganz vorne in der ersten reihe noch ein stuhl für mich frei, nur im notfall hätte ich mich mit der zweiten reihe angefreundet.

was ich neben sehr sehr guter sicht an der erste reihe so schätze ist diese eigene welt, dieser eigene kleine mikrokosmos, in den man abtauchen kann. es tummeln sich hardcorefans zwischen ganz argen musiknerds, es gibt leute, die komplette konzerte mitfilmen und leute, die nicht mehr so gut sehen können und diese mischung an menschen (und gesprächen) ist immer sehr informativ und spannend. und so saß ich zwischen lauter individuen, mit unterschiedlichen beweggründen ganz vorne zu sein. und: meine neugierde auf amen dunes wuchs minütlich.

es war finster, die bühne war nur ganz schwach ausgeleuchtet, die band kaum erkennbar. „bedroom drum“ ertönte und die hoffnung war noch groß. sänger damon mcmahon war aber einer der sorte, der auftritte scheinbar nicht wirklich genießen konnte. schon beim dritten song „blue rose“ zeigte er dem publikum fast durchgehend seinen rücken, statt mit seinem zerbrechlichen gesichtsausdruck irgendwelche gefühle zu vermitteln. der kurze anflug von sympathie war rasch wieder weg.

die songs plätscherten zunächst einfach so dahin, und dazwischen war stille. mcmahon redete nicht zum publikum, lieber sah er zu boden. erst bevor „song to siren“ startete, sah er es für notwendig ein paar worte an die menschenmenge zu richten und meinte, dass sie diesen song erst 2x live gespielt hätten. ab diesem zeitpunkt änderte sich jedoch etwas. vielleicht waren seine bekannteren songs nun an der reihe, oder sein gesprochenes sorgte für soviel auflockerung, dass sich das konzert zum ersten mal gut anfühlte. und das trotz nicht so berauschender tontechnik. für meinen geschmack war seine stimme einfach viel zu leise abgemischt und die instrumente nahmen soundtechnisch immer überhand.

es war der song „believe“, der kennzeichnete, dass der konzertabend bereits kurz nach 21 uhr zu ende war. aber für zwei zugaben kam die amerikanische gruppe dann doch nochmal auf die dunkle bühne. „time“ und das viel umjubelete „miki dora“ wurden performt und retteten meinen konzertabend. nicht nur wegen der stücke ansich, sondern weil ein konzertbesucher es sich nicht nehmen ließ und nach vorne stürmte und ins publikum schrie: „steht auf oder seid ihr alle pensionisten?“ es dauerte zwar kurze zeit, aber dann entwickelte sich der auftritt doch noch in einen der tanzbaren sorte. und das trotz bestuhlung des saales. nächstes mal bitte mehr enthusiasmus von beginn an, seitens publikum aber auch seitens dem künstler. dann gestaltet sich so ein abend vielleicht doch für beide seiten ein bisschen glücklicher…

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