einmal idylle und zurück: das „c’est la mü festival“ in der cselley mühle im burgenland lud zum entschleunigten hof- und gartenfest, samt literatur- kabarett und vielfältigem musikprogramm. ein tag, der schöner nicht sein hätte können!

einen tag lang mal rauskommen, neues entdecken und die seele baumeln lassen. all das hatte ich mir vom „c’est la mü festival“ erwartet, als ich an jenem samstag mittag in den shuttlebus in wien richtung burgenland einstieg. die cselley mühle, den austragungsort, kannte ich nur vom hörensagen, und deswegen war ich gespannt, ob mich dieser ort ebenso begeistern würde, wie all die anderen menschen, die bisher davon schwärmten.

in der glühenden mittagssonne kamen wir an und bahnten uns schnurstracks den weg richtung gartenbühne. dort war nämlich „michael buchinger“ gerade dabei, aus seinem buch vorzulesen. schon länger verfolge ich den youtuber und seine machenschaften, und bin eigentlich großer fan seines humors. auch seine vorgelesenen texte brachten mich ab und an zum schmunzeln… aber richtig loslachen konnte ich irgendwie nicht. vielleicht war ich noch zu müde. und vielleicht brauchte ich auch dringend ein getränk.

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also rein in den zauberhaften hof der mühle, und weiter in den „stadl“, in dem gerade „onk lou“ trällerte. ich orderte mir erst mal am anderen ende der urigen halle eine cola, denn ich benötigte koffein um irgendwie mal wirklich wach zu werden. aber auch onk lou war ein guter muntermacher, denn mit seinen hits wie „in the morning“ konnte er schon einige menschen animieren, ein bisschen mitzusingen und schuf somit die besten vorraussetzungen für ein langsames eingrooven in den festivaltag.

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nach der wunderbaren performance von onk lou wollte ich die cselley mühle erkunden. ich wanderte von raum zu raum und kam schließlich bei einer terrasse an, auf der man sich massieren lassen konnte. aber in absolut schöner und ruhiger umgebung – war ich wirklich auf einem festival gelandet? oder war es doch ein entspannungstag in einem spa-resort samt kulturellem rahmenprogramm?

ich wanderte weiter, direkt zu „erika ratcliffe„. die erzählte sehr lustige aber auch absolut nicht-jugendfreie geschichten auf der gartenbühne, umrahmt von schatten spendenden bäumen. das war mir ehrlich gesagt aber fast ein bisschen too much (die geschichten, nicht die schatten spendenden bäume).

also ging ich weiter, holte mir was zu essen und wartete anschließend auf „peter klien„. den wollte ich nämlich unbedingt sehen! und der sollte auch meinen humor treffen. das war zumindest meine hoffnung. und tatsächlich: peter klien verwendete zwar sehr viele einspiel-clips auf einer videoleinwand, die dank tageslicht eher mühsam zu erkennen war, aber das was man erkennen konnte, war wahnsinnig lustig. endlich lachen, endlich spass!

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mein nächster programmpunkt? wieder zurück in den stadl und eine zeitreise in meine jugend machen. „petsch moser“ spielten eines ihrer wenigen konzerte und ich stand mit glasigen augen und gänsehaut vor der bühne. „ich bin schon mal dort gewesen an diesem schönen ort, ich hab dort etwas zeit verbracht… “ – und ich hätte bestimmt noch mehr zeit dort verbracht, aber soundtechnisch war es im stadl leider nicht optimal. krachend, knarzend und einen tick zu laut. diese misere veranlasste mich dazu, immer wieder nach draussen in den hof zu gehen, um mein gehörorgan vor der lautstärke zu schützen. leider.

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apropos hof: auch den erkundete ich ausgiebig. ich entdeckte das kleine versteckte lokal hinter dem großen baum, welches so einige köstlichkeiten in rustikalem ambiente servierte. aber auch im zweiten hof gab es kulinarische schmankerl: spanferkel und kuchen nämlich. und ganz drüben im garten gab es ja auch noch einen foodtruck. verhungern war also in keinem falle möglich!

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ich freute mich so sehr auf „cari cari“ und ihrem gig im stadl, und genoss auch die erste hälfte des konzerts sehr. nur ist es mit lieblingsbands so wie mit dem lieblingsessen: isst man es zu oft und zuviel, schmeckt es irgendwann fad. ich war auf der suche nach neuem und verbrachte die restliche zeit im hof, wartend auf den nächsten musikalischen act.

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peter licht“ stand wegen dem sonnendeck-lied schon lange auf meiner must-see-liste. dass er unter seinem auftritt aber keinen der musikalischen sorte verstand, enttäuschte etwas. vielleicht wäre seine lesung im konzertsaal tatsächlich unterhaltend und toll gewesen, aber ich entschied mich noch einen weiteren raum aufzusuchen. nämlich den keller, dort wo gerade „p.tah“ das bühnenparkett stürmte und mir mukktechnisch genau das gab was ich den ganzen tag schon suchte: songs zum abgehen!

der rapper passte zwar so gar nicht in das gesamte line up, aber irgendwie war dieser bruch total erfrischend und mitreissend. es machte sehr viel spass zu den beats zu tanzen und den rapkünsten zu lauschen.

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draussen war es mittlerweile nacht. ich traf leute und quatschte und überlegte ob ich mein geld lieber in merchandise oder in getränke investieren sollte. und dann, wie aus dem nichts, waren alle augen auf die mitte des hofes gerichtet: überraschungsgast „ian fisher“ stand mit akustikgitarre auf einem stein und performte ein paar lieder völlig unplugged. die gartenparty-atmosphäre war bei ihrem höhepunkt angelangt!

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abschließend wurde es dann nochmal wild und laut: nämlich als „kreisky“ die bühne im stadl stürmten und die letzten verbliebenen festivalbesucher zum exzessiven tanz animierten. besser hätte dieser tag auf dem c’est la mü festival gar nicht enden können! danke für ein wunderbar gemütliches programm, danke für die zauberhafte idylle der cselley mühle, danke für die tolle möglichkeit, dem alltag einen halben tag lang zu entfliehen! bis zum nächsten mal!

Kreisky, 2018
Kreisky, 2018

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