er kam, sah, und verzauberte: „haux“ fand sich im wiener chelsea ein und erlangte sofort flächendeckende aufmerksamkeit seines publikums. ein mann, der mit sympathie, schöner lichtsetzung und vollen sounds die anwesende menschenmenge mit auf eine gedankliche traumreise nahm.

wir purzelten rein in den schönen gürtelbogen, als henry jamison gerade andächtig trällerte. weniger andächtig war das publikum: gequasselt wurde auf voller lautstärke, es war ein graus. wir mussten weiter vor, wir mussten weg von diesem lärm, der einem jedes konzerterlebnis nur vermiesen konnte. und: vorne war es besser. natürlich. henry jamison war allerdings schon beim letzten song. egal, hauptsache rechtzeitig für „haux“ anwesend sein, hauptsache einen platz in der ruhigeren zone vorne links ergattert.

„haux“ begann um punkt 22 uhr das chelsea mit seinem set zu beschallen. in schönstes licht getaucht, perfekt in szene gesetzt, stand er da, mit häubchen und seiner truppe, um die atmosphäre magisch wirken zu lassen. und das konnte er sehr gut: behutsam zupfte er die gitarre und sang sanft ins mikrofon, und sorgte so für kollektives ent-spannen, ja es konnte sogar passieren, dass sich der eine oder andere ein bisschen in gedanken verlor. die, die noch da waren und nicht in verträumten sphären herumschwirrten, die musterten wahrscheinlich das setup auf der bühne. besonders hervorstechend war das cello, welches sich grandios in das klanggerüst einfügte und den anderen instrumenten fast ein bisschen die show stahl. aber natürlich war es „haux“, oder woodson black wie er mit bürgerlichem namen heißt, der vielleicht allein wegen seiner schüchternen und doch irgendwie starken erscheinung alle in den bann zog.

aber anscheinend wollte er nicht allein alle bewundernden blicke ernten, denn es dauerte nicht lang bis er sich verstärkung holte: „rosie carney“, die bereits im vorprogramm auftrat, unterstützte ihn als zweite stimme. abseits des haux-klassikers „seaside“ war es wohl das cigarettes-after-sex-cover, dass alle mit offenen mündern dastehen ließ. womöglich haben cigarettes after sex, die am vortag in wien ein konzert im gasometer spielten, wohl lange nicht so eine bedächtige stimmung kreieren können, wie haux samt seinen mitmusikern. als später auch noch „henry jamison“ dazu stieß, war die super-group perfekt und die songs sprudelten nur so vor erhabenheit.

irgendwann stand haux wieder allein auf der bühne. er wälzte sich innerlich wohl noch in diesem rausch voller bedeutsamer, musikalischer momente und ließ das konzert langsam aber sicher ausklingen. der spannungsbogen ging wieder nach unten, die anwesenden körper beruhigten sich wieder und fielen in eine erholungsphase aus klängen, die weich wie wolken schienen.

gerne hätte sich das ganze immer und immer wieder wiederholen können, so kurz schien das konzert gewesen zu sein. andererseits machte sich ein anderer gedanke breit: wenn ein konzert schnell vergeht und man das verlangen nach mehr hat, dann war es wohl ein kurzweiliger und sehr guter auftritt. und genau das hat haux geschafft: verlangen nach mehr von seiner musik, und mehr von seinen konzerten. bis zum nächsten mal!

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