eine bar, eine bühne, eine band: im bach, einem gemütlichen lokal irgendwo versteckt im tiefsten ottakring, zelebrierten „odd couple“ aus berlin ein heftiges garage-rock-gitarren-wirr-warr und begeisterten die anwesende menschenmenge.

eigentlich bin ich kein fan davon, unter der woche ans andere ende von wien zu gurken, wenn ich am nächsten tag aufstehen muss. für gewöhnlich überlege ich mir das tausendmal und entscheide mich dann meist doch dagegen, weil ich ungern in taxis oder ähnliches investiere. denn zu der entfernung kommt eben auch sehr oft dazu, dass die gigs sehr spät starten und sehr spät enden. aber diesmal war mein freund mit von der partie und die aussicht auf spritzwein, gitarrenmukke und meine lieblingsbegleitung machten das ganze dann doch mehr als erträglich und das wie-komme-ich-heim-problem stellte ich erst mal hinten an.

kurz bevor „odd couple“ starteten, purzelten wir in das kellerlokal. schon beim betreten war ich gefangen vom wohnzimmer-flair, von der gemütlichkeit und von dieser underground-attitüde. eigentlich sollte ich das bach viel öfter aufsuchen, war mein gedanke, ehe mir wieder einschoss, dass das bach echt ewig weit weg von meiner wohnung liegt. aber genug mit der jammerei: mit spritzer bewaffnet machten wir uns auf den weg in die vorderen reihen, um für mich kleinen menschen auch eine angenehme sicht garantieren zu können.

das trio begann nach einigen technischen problem mit wilden riffs und fliegenden mähnen. viel härter als ich erwartet hatte, preschten sie uns ihre songs entgegen und ließen ein bisschen verbrauchtes, vergilbtes grunge-feeling aufkommen. ich fühlte mich angeheitert und schwankte im takt mit. manchmal entwickelten sich die rauen garage-songs in ausufernde noise-gebilde, meistens aber reduzierten sie sich auf kontrolliertes, fast schon melodiöses geschrammel.

besonders imponiert hat mir, dass nicht nur der blonde jascha kreft sang, sondern auch drummer tammo dehn in aller regelmässigkeit die frontmann-rolle übernahm. für einige songs tauschten sie sogar allesamt die plätze, was erfrischende abwechslung in das dichte, verwaschene set brachte. als eines der highlights kristallisierte sich natürlich „haste strom haste licht“ heraus, recht viel mehr war aber lyrics-technisch für den laien gar nicht wirklich heraus zu hören. das war aber nicht so schlimm: im grunde ging es um das alles-rauslassen-gefühl, und das vermittelten sie recht gut. meistens auf deutsch, manchmal aber auch auf englisch gesungen, gingen die stimmen aber leider oftmals im ausgebreiteten, fuzzy klangteppich unter. was aufgenommen richtig mitreissend wirkte, war live eher im hintergrund verankert. schade eigentlich, denn mehr facetten hätten gerne durchschimmern können.

während dem zugabenblock machten wir uns wieder auf die socken – es war schon sehr spät und mittlerweile überkam mich schon leichte panik, wann ich ins bett kommen würde (das alter ist schuld, das macht einen so schlafsüchtig). wäre zu guter letzt noch jemand hinter dem merchandise-stand positioniert gewesen, hätte ich glatt dort noch zugeschlagen. aber da war niemand. niemand wollte mein geld. also ging es nachhause in der hoffnung, odd couple in einem vielfältigerem live-klang-outfit in naher zukunft nochmals erleben zu können. inklusive ausuferndem merch-einkauf!

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