erwartet wurde ein auftritt wie ein wirbelsturm, gekommen war ein herkömmliches gewitter, welches erst am ende wie ein unwetter wirkte: „wolf alice“ spielten einen soliden gig in der wiener arena. leider wurde es erst am schluss aufbrausend…

es spielten sich szenen ab, wie bei einer club-eröffnung: eine meterlange schlange bis zum arena beisl hatte sich gebildet, nur ein eingang war offen und es hieß erstmal warten, bevor man die halle betreten konnte. scheinbar waren alle zum gleichen zeitpunkt auf dem arena-areal eingetrudelt, nämlich genau dann, als vorband „naked cameo“ gerade ihre hits spielten. damn, schon wieder verpasst. ich konnte alle mir bekannten songs der österreichischen support-band nur von draussen mitverfolgen. schade.

hauptsache zu „wolf alice“ rechtzeitig ankommen, war mein gedanke. ich war ziemlich vorfreudig auf den auftritt, weil ich in letzter zeit besonders gern ihre musik gehört hatte (inklusive dem zweiten, aktuellen album „visions of a life“). das konzert kam also genau zur richtigen zeit. jetzt hoffte ich, dass sie mindestens so gut wenn nicht noch besser sein würden, wie bei ihrem letzten österreich-gig im flex.

fulminant ging es los, die gitarren wurden in der luft gewirbelt, sängerin ellie sang sich die seele aus dem leib, es war wild, mitreissend und wow! aber dieses wow-gefühl war nur von sehr kurzer dauer, denn mit jedem weiteren song kam ein more-of-the-same-gitarren-geschrammel auf einen zu, statt einer abwechslungsreichen setlist. hungrig nach mehr, warteten wir hoffnungsvoll auf kracher, bekamen aber nur mittelmässige stücke zugeworfen. es war ein bisschen so, wie wenn man sich auf sein lieblingsessen freut, dieses aber nicht richtig zubereitet wurde und demnach einfach nicht schmeckt. aber vielleicht beim nächsten bissen, oder beim übernächsten?

„lisbon“ war ein kleiner hoffnungsschimmer und irgendwo in der gegend begann zumindest auch der bassist das publikum zu motivieren, während der gitarrist erneut verrückte sachen mit seiner gitarre aufführte. ellie rowsell hielt sich im hintergrund, trotz frontfrau-status. das war schade, weil man an ihrem gesichtsausdruck nicht ablesen konnte, ob sie konzentriert oder gelangweilt war. auch der aktuelle hit „beautifully unconventional“ ließ kaum gefühlsregungen bei der dame am mikro zu. und weil wirklich kaum interaktion zu spüren war, legten sich die herren an den saiteninstrumenten noch mehr ins zeug. und das war gut so. in der zielgeraden richtung konzertende wurde der applaus dann wieder lauter, euphorischer und gewollter.

„moaning lisa smile“ war einer der großen höhepunkte, dank immenser kraft und ohrwurmqualität des songs. mit „fluffy“ gingen sie sang und klanglos von der bühne, kamen aber allesamt kurze zeit später wieder zurück für die zugaben „blush“ (inklusive berühmt-berüchtigter gänsehaut) und „giant peach“. endlich war auch ellie aufgewacht, sprach ein paar worte, wandte sich dem zahlreich anwesenden publikum zu und hopste beim letzten song auch noch in den graben um den ersten reihen ganz nah zu sein. endlich. endlich war da mehr als ein heruntergespieltes konzert. endlich war da eine persönliche note, auf die viele gewartet hatten. aber so ganz retten konnte das den gig auch nicht mehr. hatte ich zuviel erwartet? wahrscheinlich. hätte ich dem auftritt anders begegnen sollen? nein. denn das potential, dass weit mehr möglich gewesen wäre, konnte man am ende deutlich erkennen. naja, vielleicht beim nächsten mal dann…

Wolf Alice @ Arena Wien
26239565_10210918624416753_7713514790023541027_n
Wolf Alice @ Arena Wien
26814927_10210918622296700_2181012230362080171_n
Wolf Alice @ Arena Wien
26903832_10210918620336651_3821523905782194946_n
26230766_10210918621336676_1345660748480743466_n
26904538_10210918619696635_1184991376163008184_n

bild 1, 3 und 5 von petra püngüntzky zur verfügung gestellt worden – danke!

Kommentar verfassen

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.