es war ein schwungvoller und schöner indie-rock-abend, den „milburn“ ihrer anhängerschaft im chelsea überbracht hatten. sie beflügelten nicht nur die anwesenden tanzbeine sondern ließen auch die herzen höher schlagen.

einfache, ehrliche und pure freude auf einen konzertabend voller treibender gitarrentunes – genau das animierte mich, an einem mittwoch abend das gemütliche lokal am wiener gürtel aufzusuchen. die band des abends: „milburn„. aus sheffield stammend, teilen sie sich mit den artic monkeys nicht nur ihre herkunft sondern auch eine gemeinsame, für milburn eher unglückliche, geschichte. milburn waren es nämlich, die in ihren eigenen, lokalen glanzzeiten die band rund um alex turner unterstützt und auf tour mitgenommen hatten. die arctic monkeys schafften kurz darauf den durchbruch, milburn zerbrachen und wurden fälschlicherweise als abklatsch dargestellt. wie auch immer – zehn jahre mussten vergehen ehe sie sich wieder zusammenfanden, das album „time“ produzierten und endlich eine erste audienz im wiener chelsea vollzogen.

als die herren die bühne betraten schienen sie zunächst etwas geschockt aufgrund des respektabstands und der nicht gerade hohen anzahl der anwesenden menschen. als sie dann aber loslegten und bereits als dritten hit „send in the boys“ rausschleuderten, war egal, wieviele leute wirklich da waren, die hauptsache war, jeden einzelnen im raum zum tanzen zu bringen und glücklich zu machen. und das schafften sie scheinbar mühelos. der kleine, natürliche graben zwischen band und publikum blieb zwar bestehen, aber die connection war da. und das war das allerwichtigste.

die herren schlängelten sich durch ihre setlist, stets mit einem lächeln auf den lippen und einigen unterhaltsamen wortspenden. sie hatten sichtlich spass daran, die winzige bühne zu bespielen und uns herumtänzelnde individuen zu beobachten. die anfängliche angst, eine arctic-monkeys-cover-band zu gesicht zu bekommen war rasch verflogen: eigenständige, eingängige und bewegungsanimierende da-wird-mir-warm-ums-herz-nummern drangen uns zu ohren. es war richtige wohlfühl-gitarrenmusik, die mit jedem ton vermittelten wollte, den abend zu genießen und zu feiern.

ich muss zugeben, ich kannte nicht viele songs der britischen band, dennoch oder gerade deswegen fand ich die qualität des dargebrachten so gelungen. nie hatte ich das gefühl es würde langweilig werden, die nummern erschienen abwechslungsreich, immer mit melodien gespickt und einem mitreissenden rhythmus. das tanzbein war stets im schwung-modus. indie-rock wie er sein soll, indie-rock wie man ihn in club-ambiente eines abgefuckten aber liebenswerten chelsea haben will.

einzig und allein der abschlusssong des sets „what you could’ve won“ wollte aus dem rahmen fallen und irgendwie nicht dazupassen. keine zugabe aufgrund mangelnder zwischendurch-rückzugsmöglichkeit war ein weiterer down-faktor. dennoch war der gig ein gelungener. die spielfreude, die nettigkeit der band, die exklusivität: all das machte diesen abend besonders. und das mittlerweile gealterte indie-rock-herz sprang vor freude!

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