„jamiroquai“, der typ mit den lustigen kopfbedeckungen, gastierte an jenem mittwoch abend in der wiener stadthalle und das war: interessant.

als kind der 90er kam ich um jamiroquai nicht herum. irgendwann flimmerte er über meinen fernseher und seine songs blieben mir im ohr. knapp 20 jahre später (oh mann, bin ich alt) wollte ich nun endlich ein konzert von ihm besuchen, entschied mich dann aber doch dagegen. die tickets waren mir einfach zu teuer. wie das schicksal es aber wollte, gewann ich zwei tage vorher eintrittskarten und nun ja, da konnte ich schlecht nein sagen.

im gegensatz zu 99% aller anderen konzerte hoffte ich diesmal auf sitzplatz-karten. ich wollte mich berieseln lassen und nicht um gute sicht kämpfen. mein wunsch wurde erfüllt. gemeinsam mit meiner schwester wurde ich inmitten von etwas älteren paaren platziert, es sollte also spannend werden. mit spritzer (der aus der plastikflasche kam, mmmhhh feinste ware) ausgestattet, waren wir bereit für den konzertbeginn.

kurze zeit später war es dann auch soweit. der 1,70 m große mann spazierte mit leuchtender kopfbedeckung auf die bühne inklusive großer gefolgschaft in form seiner band. sehr imposant startete das ganze spektakel, die visuals wirkten wie in einer fabrik aufgenommen, turbinen und computerberechnungen und was weiß ich alles noch. die ganze halle wurde erleuchtet, die ersten spacigen tunes krachten durch den raum. bereits den zweiten song „little l“ erkannte ich, und ich war froh, nicht völlig unwissend zwischen den hardcore-fans zu verweilen.

jason luis cheetham, oder jay kay wie er gerne genannt wird, war auch von den weit entfernten sitzplätzen gut zu erkennen. sein plastikhut funkelte in allen farben und der robo-dance war auch unübersehbar. ausserdem konnte er ein wort ganz schnell hintereinander sagen/singen, das fand ich sehr beeindruckend. weniger beeindruckend fand ich die nachfolgenden nummern: es fühlte sich an wie um 4 uhr morgens in einem club, wenn dj’s eher mäßige songs auswählen um die leute rauszuspielen. auch ein bongo-solo half da nicht so wirklich drüber hinweg, und die sängerinnen im hintergrund entertainten mich auch nur kurz mit ihrem marschiermodus.

ab und zu purzelten auch kleine ansagen aus seinem halb verdeckten mund, er bedankte sich für 25 jahre treue und die menge jubelte. ausser ich, ich gähnte. es folgte ein lied, welches in meinem gehörgang wie ein schmieriges seifenlied klang. meine schwester assoziierte mit jamiroquai den soundtrack von „stranger things“ (dazu kann ich leider nichts sagen, weil ich keine serien schaue) und ich, ich hatte dauerwerbesendungen zu küchengeräten im kopf. aber mal ehrlich: es passierte echt nicht soviel auf der bühne, ausser ein paar weitere robo-dance-einlagen, viele bunte fabrik-visuals und dumpf klingende club-musik-töne, die meine ohren streiften.

nun gut, vielleicht benötigt man für funk und acid-jazz tatsächlich hilfsmittel? die sitzreihe vor uns machte uns deutlich, wieviel spass man vermutlich nach konsum von gewissen substanzen haben kann. wie die wilden sprangen die drei herren mitten zwischen sitzenden, halbschlafenden menschen auf, tanzten als hätte sie irgendwas ins hinterteil gestochen und ließen mich tränen lachen. ich war fix und fertig, solche moves hatte ich noch nie gesehen! leider war diese einlage nach einem song schon wieder zu ende, und ich hätte doch so gerne mehr gesehen.

wir waren im letzten drittel angelangt und produzierten in unseren gehirnen weitere assoziationen zu palmen und computeranimationsfiguren und erkannten die eine oder andere nummer tatsächlich aus dem mainstreamradio, welches wir mitte der 90er gehört hatten. „love foolosophy“ war das vermeintliche ende der über 2 stunden langen show, wir holten unsere jacken und genossen die letzten beiden zugaben in voll angezogener montur. „virtual insanity“ war dann der letzte song. meine finalen gedanken zu jamiroquai kreisten um den begriff „aerobicmusik“ als ich mich auf den weg zur ubahn machte. anyway: jamiroquai einmal sehen, check! ob ich ihn mir nochmal anschauen würde, hängt wohl an der menge des verfügbaren alkohols ab…

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(sorry für die schlechten handybilder!)

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