käptn peng und seine tentakel von delphi bestritten den ersten von zwei ausverkauften arena-abenden mit bravour. der hype wird wohl weiter wachsen.

zum ersten mal von „käptn peng und die tentakel von delphi“ gehört hatte ich während dem fm4 frequency festival im jahr 2016 – ich sah die show zwar nicht, aber alle um mich herum schwärmten von der gruppe und ihrer mitreissenden art. und diese überschwänglichen empfehlungen behielt ich mir im kopf – bis zu dem zeitpunkt, als die arena-shows für oktober angekündigt wurden. es war klar, dass ich dabei sein musste und mir das ansehen musste, wer diese band war und was sie zu bieten hatten.

der abend war gekommen, die voraussetzungen waren schlecht: mit einem steifen nacken ein konzert besuchen ist eher semi-cool. aber da musste ich durch, denn ich wollte herrn peng und seine gruppe endlich sehen. begonnen hatte alles ganz mystisch, mit stirnlampen wurden die köpfe der band beleuchtet, ansonsten war die arena komplett abgedunkelt. „pförtner“ nannte sich der erste song, der schon einen guten eindruck vermittelte, in welche richtung es soundtechnisch gehen würde.

um in einer knackevollen arena zu überleben wenn man angeschlagen ist, empfiehlt sich nur eines: ganz nach hinten zu gehen. ellbogen-einsatz war unter den besuchern verbreitet, noch mehr schmerzen wollte ich mir nicht zufügen lassen. ganz hinten das übliche problem: große menschen vor mir. anyway: ich versuchte das konzert so gut wie möglich zu verfolgen, auch wenn ich immer mal wieder die bar besuchte, um mir hollunder-soda gegen die dehydration zu besorgen.

käptn peng ist einer von der alternativen sorte, ein herumspringender langhaar-typ namens robert gwisdek mit strickmütze. dass solche typen viel zu sagen haben, war von anfang an klar: der text sprudelte nur so raus, man wurde regelrecht überschüttet mit wörtern, sätzen und inhalt. wichtig war ihm aber gleich zu beginn, dass alle menschen im raum seine freunde waren, denn er hatte angst vor fremden. die freundschaft war rasch besiegelt und er sprudelte weiter.

käptn pengs rap-stil erinnerte mich an dendemann, was mir sehr sympathisch war. das klanggerüst war ein mischmasch aus allem, aus gemütlichen hip-hop-reggae-tunes, aus rockigen alternative-fragmenten inklusive gitarrensoli, aus geräuschen, aus vielen beats. schön dazu war das licht, das jeden textdurchfall schön unterstrich, hübsch verpackte, gut runterrutschen ließ.

mein highlight war der song „sockosophie“ und das dazugehörige gespräch mit einer socke auf seiner hand, knapp gefolgt von „sie mögen sich“ inklusive partyhut und gast-sänger, aber vielleicht trotzdem nur deswegen, weil ich das lustige video dazu im hinterkopf hatte. für den großteil des publikums war wohl jeder song ein highlight, durchgehend wurde getanzt oder zumindest mitgewippt. ruhig stehen bleiben? auf keinen fall. der freestyle-part war leider nicht so gut, und als der frontmann einen gang zurück schalten wollte und die rap-lyrics gefühlt in slow-motion vortrug, festigte sich meine meinung, dass ihm schnellerer sprechgesang einfach besser steht.

im letzten drittel wurde dann nochmal auf die tube gedrückt, da blieb dann sogar mir die spucke weg. sogar die leute in der schlange vor der toilette tanzten ausgelassen. abschließend muss ich sagen, dass der hype natürlich seine berechtigung hat – gute laune bekommt man bei käptn peng & die tentakel von delphi im überfluss, gewürzt mit nachdenklichen texten, spezial-einlagen und obligatorischen gras-geruch. alles in allem, war es ein konzert im stil von neonschwarz, grosstadtgeflüster und mono & nikitaman, nur einen tick cooler. kann man sich also durchaus anschauen, wenn man aufnahmefähig für viel (korrigiere: sehr viel) input ist!

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