eine neue konzertreihe namens solotogether? ankathie koi und robert summerfield als protagonisten bei der zweiten ausgabe? natürlich willigte ich ein, eine freundin zu begleiten um mit ihr den abend im studio 3 des radiokulturhauses zu verbringen. alles was ungewöhnlich ist, mag ich. dieses solotogether-experiment war also wie geschaffen für mich und ich konnte nicht fernbleiben.

den anfang machte ankathie koi. im schwarzen kleid mit rot-schwarz-gestreifter hingucker-schleife spazierte sie zur gitarre und klimperte drauf los. ich kann mich gar nicht erinnern, die dame jemals an der gitarre gesehen zu haben – aber es war ein schönes bild. das bild währte nicht lange, schon beim zweiten song wechselte sie zum klavier. und das stand ihr hervorragend. vielleicht auch, weil sie ein fijuka-lied in einer sehr einzigartigen interpretation wiedergab.

so abwechslungsreich das bühnen-set-up aussah, so abwechslungsreich war auch ihr solo-set. beinahe für jeden song wurde das instrument gewechselt, nach dem klavier zum synthesizer und dann doch wieder zurück zur gitarre um danach sofort wieder zum klavier zu wechseln. hui. besonders imponiert hat mir ihr letzter song, zu dem sie ganz trocken hinzufügte: „das ist das einzige lied, dass ich auf spanisch kann, obwohl ich kein spanisch kann“. sprachschwierigkeiten hat man aber keine bemerkt, im gegenteil – ankathie koi auf spanisch klang sogar richtig fantastisch!

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das konzept von solotogether ist, den jeweiligen künstler allein ein set präsentieren zu lassen und beide künstler am ende gemeinsam auf die bühne zu schicken. bevor der „together“-part aber folgte, war erst mal robert summerfield an der reihe. auch ihn hab ich noch nie an einer gitarre gesehen – und mit doch ganz annehmbaren gitarrenskills überraschte er gleich beim ersten song. auch klavierkünste hatte er zu bieten, diese gab er bei „down with it“ am flügel zum besten. viel imposanter als seine instrumentalen fähigkeiten war aber sein gesangliches können – das wusste ich zwar schon vorher, aber in so roher fassung klang das ganze noch viel eindringlicher und intensiver. wow.

was ich eher nicht so „wow“ fand, war seine jogginghose. ich bin nicht oberflächlich, aber jogginghose in einer umgebung wie dem ehrwürdigen radiokulturhaus, seriously? zum glück kam irgendwann „four by four“ – das publikum klatschte sogar begeistert mit, weil er den song so wunderschön vortrug. und meine abneigung gegenüber jogginghosen war dann auch schnell vergessen – oder sagen wir eher: die abneigung konnte gut verdrängt werden. er kann sich glücklich schätzen so eine stimme zu haben – die hat nämlich dazu geführt, dass man wirklich alles ausblenden konnte.

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nach einer kurzen pause folgte last but not least die koi & summerfield’sche kollision. zwei musikalische masterminds in einen topf zu werfen klang nicht nur beim lesen der idee spannend, sondern war dann auch in gehörter form richtig aufregend. das lied „behave“ von fijuka ist normalerweise schon ein hörerlebnis für sich, in der interpretation von ankathie und robert vibrierte und zitterte das funkhaus beinahe schon vor erfurcht. das klang so groß, so schön, so umwerfend – ich finde eigentlich keine passenden worte dafür.

in verschiedenen konstellationen an verschiedenen instrumenten performten die beiden eigene und fremde stücke. aber das beste kommt ja bekanntlich immer zum schluss: ankathie koi und robert summerfield sangen gemeinsam den simple-minds-hit „don’t you (forget about me)“ in einer reduzierten, fast schon nackten slow-version – ich wagte kaum zu atmen. ein glanzvolleres ende hätte es kaum geben können. und, natürlich, wie bei jedem konzert war das natürlich nicht das „richtige ende“ – zugaben hatten die beiden auch noch in petto. aber das funkelnde highlight es abends war definitiv dieses prächtige cover. möge man hoffen, dass es das nochmal in irgendeiner form zu hören gibt!

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