es ist immer wieder das gleiche szenario: ich denke mir, „ok kid“ sind eh ganz nett, geh auf ein konzert und werde eines besseren belehrt: ok kid sind nicht nur „nett“, die sind bombastisch! aber beginnen wir von anfang an.

das konzert war ausverkauft, das bedeutete reges treiben vor und in der arena. erstmal in einer der beiden schlangen am eingang anstellen um die nächste warterei bei der gaderobe auf sich zu nehmen. ja, so ist das eben bei ausverkauften gigs. währenddessen ich mit beine-in-den-bauch-stehen beschäftigt war, spielte der support-act „moglii“ bereits auf seinem beleuchteten synthesizer-laptop-pflanzen-gebilde. und das konnte sich durchaus hören lassen. zumindest von weitem.

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richtig „angekommen“ bin ich aber erst kurz vor konzertbeginn von ok kid. nach einem großen soda-hollunder (das beste – und günstigste – erfrischungsgetränk in der arena!) kämpfte ich mich bis nach vorne um auch ja nichts zu verpassen. gerüchten zufolge, war die band an jenem abend nicht mit bester laune ausgestattet, als die truppe aber die bühne stürmte war davon nichts zu erkennen, im gegenteil: mit erhöhter power fegte sänger jonas kreuz und quer herum und der rest der band, getränkt in schönstem licht, legte sich ebenso ins zeug.

bereits als vierter song dröhnte nicht nur „atme die stadt“ durch die boxen, sondern es gab auch einen shout out an gerard, der bei der nummer eigentlich mitwirken hätte sollen, sich aber zu der zeit gerade auf dem sxsw festval aufhielt – tztz! schade, aber ok kid hatten einen special guest gar nicht nötig, überzeugen konnten sie auch ohne jede fremde hilfe, zum beispiel durch tanzeinlagen während „ich kann alles“.

der erste große, vulkanartige, brodelnde mega-stimmungsausbruch kam kurz vor dem song „gute menschen“ zustande: jonas forderte die menschenmenge auf, den mittelfinger gegen homophobie zu erheben und rief ebenso auf, rechtem gedankengut keine chance zu geben. lautstarke zustimmung war die folge – so muss das sein!

die ansagen waren aber nicht nur auf gerard oder politische statements beschränkt, sondern sie redeten auch über sich selbst und hatten etwas zu verlautbaren. und zwar, dass sie nicht dachten „dieses ding auszuverkaufen“. mit „zuerst war da ein beat“ und „kaffee warm“ läuteten sie den nächsten highlight-block ein. mit „bombay calling“, „grundlos“ und „verschwende mich“ steigerte sich die stimmung ins unermessliche, der beat bewegte wirklich jeden anwesenden im raum und gekrönt wurde diese ekstase dann auch noch mit einer crowdsurfing-einlage von sänger jonas. es wurde mitgesungen, die welt schien still zu stehen oder zumindest nur noch in slow-motion abzulaufen – „ich dreh am rad für dich… ich verschwende mich“ – im wahrsten sinne des wortes.

ein konzert ohne zugabe ist kein richtiges konzert. das erste stück des großen finales war „stadt ohne meer“, ging fließend über in „wisch & weg“, garniert mit einem gitarrensolo, das mich staunen ließ. mit den worten „könnt ihr noch einen?“ wurde dann tatsächlich das allerletzte lied „schlaf“ eingeleitet und das restlos begeisterte publikum in die nacht entlassen. aufgekratzt und wieder völlig überrascht von der unglaublichen qualität von ok kid machte ich mich auf den heimweg. ich hoffe das attribut „grandiose liveband“ setzt sich nun endlich fest in meinem kopf, wenn ich an ok kid denke.

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