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vor 10 jahren war ich zum ersten mal in der stadthalle. mit fieber stand ich in der zweiten reihe, placebo waren on stage. ich wollte die band damals unbedingt sehen, es führte kein weg daran vorbei. sämtliche erschöpfungsmerkmale konnte ich ignorieren und verdrängen. es zählte nur die musik – also eigentlich eh wie heute auch noch. hätte man mir damals gesagt, dass ich die alternative-rock-band aus london 10 jahre später immer noch gern höre, hätte ich das damals vermutlich nicht geglaubt. viele künstler waren so vergänglich, one-hit-wonder, nur die ganz alten, das waren die zeitlosen. placebo gehörten damals nicht zu dieser riege, heute aber mehr denn je.

vor lauter konzertstress vergaß ich schon fast auf das 20-jahr-jubliäum von placebo. aber nur fast. ein paar wochen vorher ploppte die band dann immer wieder in gesprächen mit freunden auf und dann dachte ich: eigentlich muss ich bei diesem gig dabei sein. eigentlich war es fast meine pflicht, nach 10 jahren ein fieberfreies placebo-konzert in der stadthalle zu erleben.

also fand ich mich an diesem sonntag abend in der stadthalle wieder. der menschenansturm war mittelmäßig, ich platzierte mich hinter dem wavebreaker, organisierte mir noch red bull und manner schnitten (mir fehlte fast ein bisschen die energie) und schaute mir die vorband the joy formidable an. beziehungsweise ich versuchte es. rundherum traf ich soviele freunde und bekannte, dass mein musik-aufmerksamkeitspegel eher niedrig war. durch das viele quatschen und leute wieder treffen, die ich länger nicht mehr gesehen hab (hi jenni!) verging die zeit rasend schnell und dann startete die show auch schon.

die stage wurde verdunkelt, es prangte in großen buchstaben der name „leonard cohen“ auf den leinwänden, ein song wurde eingespielt und dem verstorbenen musiker dadurch tribut gezollt. dann folgte das alternative casino-video zu „every you every me“ ehe die die band endlich die bühne stürmte. fast ein bisschen unspektakulär wirkte der erste teil des sets, aber dafür war brian molko in bestform: er begrüsste nicht nur die damen und herren im publikum, sondern auch alle „in between“ und generell befand er sich in redelaune und wirkte aufgeweckt. „special needs“ war mein erster kleiner höhepunkt und danach beschloss ich mal eine runde durch die stadthalle zu gehen. denn: immer wenn ich in der stadthalle bin, bin ich höchst interessiert daran, herauszufinden, in welcher ecke man den besten sound bekommt.

ich spazierte zur technikinsel, in der fachsprache foh (front of house), und blieb dort eine zeit lang stehen. von meinem ersten standpunkt konnte ich die screens ja gar nicht wirklich wahrnehmen, deswegen war ich geflasht, als ich von meiner neuen platzierung aus sah, wie schön diese videoanimationen eigentlich zur ganzen show dazu passen. die klangqualität war natürlich an jenem ort tiptop, kein wunder, da sich ja genau dort die profis tummelten und das geschulte ohr hier immer auf seine kosten kommt. nach einigen songs ging ich dann komplett auf die andere seite, um auch dort festzustellen, überall den selben hörgenuss zu haben. well done, stadthalle!

wieder zurück ins letzte drittel der halle, freunde getroffen und einen guten platz gefunden um die restliche show zu verfolgen. „protect me from what i want“ ließ mich ein bisschen in trance verfallen, „for what its worth“ krachte so richtig rein und schüttelte nicht nur mich voll durch. je näher wir dem ende kamen, desto mehr war ich im placebo-mood, desto mehr wurde mir mal wieder bewusst, wie wunderbar düster, rockig und trotzdem feierbar die töne der engländer sind. wahrscheinlich passierte dieses „bewusst werden“ genau im richtigen moment, denn dann kam der hit-block bestehend aus „special k“, „song to say goodbye“ und „the bitter end“ und ich hatte das gefühl, dass genau zu diesem zeitpunkt wirklich alle menschen in dieser halle mit ihren gedanken bei placebo waren. wir waren das große ganze, ja, fast schon eine einheit, könnte man sagen.

am schluss ging’s dann schnell: vier songs, darunter meine absoluten favourites „nancy boy“, „infra-red“ und das wunderschöne cover „running up that hill“, beendeten diese „geburtstagsparty“, wie es brian molko in seinem schönsten deutsch immer wieder mal betonte. großer applaus folgte nicht nur für die darbietung sondern vermutlich auch für das abschluss-visual mit dem donald trump-kopf und einer unmissverständlichen warnung. und dann? dann war’s auch schon zu ende. die menschenansammlung löste sich rasch auf, ich traf noch zufällig einen ex-arbeitskollegen (hi lukas!) und machte mich danach auf den heimweg. placebo waren an diesem abend besser denn je, präsentierten ein solides set, dass sich vor allem im letzten teil richtig gut steigerte und alle anwesenden glücklich machte. es war ein schöner abend, ein schöner ausflug in die musikgeschichte einer zeitlosen (!) band – ich freu mich auf die nächsten 20 jahre!

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