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fettes brot aus hamburg gibt es seit 1992 und mit „teenager vom mars“ hat die truppe das mittlerweile 8te album am start. hits wie „nordisch by nature“ und „jein“ sind aus jeder guten musiksammlung nicht mehr weg zu denken und auch ihre live-shows beeindrucken jedes mal aufs neue. ein guter grund die band, beziehungsweise zwei von der band, zu treffen und mal nachzufragen, wie ihre tour-vorbereitungen nach sovielen jahren aussehen. und ein paar andere erkenntnisse von und mit den broten!

ihr seid seit über 20 jahren im musikgeschäft, habt einige alben aufgenommen und sehr viele konzerte gegeben. jetzt kommt das album „teenager vom mars“ inklusive tour. wie routiniert geht ihr mittlerweile an das ganze heran, wie aufwendig ist es und wieviele vorbereitungen sind denn nach sovielen jahren noch nötig, um so eine tour auf die beine zu stellen, aus eurer sicht?

doktor renz: also die herkulesaufgabe ist erst mal das ganze albummaterial, dass man spielen möchte, das überhaupt mit der band umzusetzen. das war früher vermeintlich einfacher weil wir das von der platte abgespielt haben und darüber gerappt haben. und wir haben quasi versucht, das zu imitieren was es schon auf platte gab und jetzt seit 2006 sind wir mit liveband unterwegs. da ist das ganze etwas aufwendiger. weil man erst eine form finden muss, in der das ganze live funktioniert. manchmal klappt das direkt, unsere musiker sind natürlich alle sehr begabt. wir haben 4 leute mit dabei, einen drummer, einen bassisten, einen keyboarder und unseren herzallerliebsten dj pauly, der uns schon seit 15 jahren die treue hält. und manchmal geht es wie gesagt ganz schnell und die sind ziemlich gut vorbereitet und man muss eigentlich nur noch zeitgleich im gleichen raum die richtigen sachen spielen und bäm, funktionierts. und manchmal ist es bisschen mehr aufwand und du groovst zur arbeit und versucht zu gucken, warum funktionierts auf der platte und live noch nicht so perfekt. und dann merken wir manchmal, oh das ist ganz schön schwierig zu singen was im studio vielleicht relativ leicht erschien, oder durch so eine aufnahmesituation leichter von der hand ging als auf der konzertbühne, wo man eine tendenz hat etwas lauter oder energiegeladener zu performen. manchmal ändern wir dann nochmal was an der tonhöhe oder so, dass wir das ganze stück dann nochmal transponieren. also das ist eigentlich immer so die erste herausforderung.
könig boris: es dauert dann so ein paar wochen. also für eine große tour proben wir dann schon so drei wochen sag ich jetzt mal. und das ist ja nur unser part. es gibt ja natürlich noch den part der ganzen logistik, also des aufbaus, des lichts und so weiter, damit haben wir glücklicherweise nichts zu tun, was ja aber ein riesiger faktor ist bei so touren speziell wenn wir in richtig großen hallen spielen zwischendurch. aber den job machen glücklicherweise andere, also wir sind nur für die musikalische umsetzung zuständig. also routiniert sind wir in der vorbereitung geworden, also besser. also da wissen wir eigentlich relativ genau was wir machen müssen, wie es geht, was für dinge passieren müssen bevor wir uns auf die bühne trauen und das gefühl haben, okay so können wir eine geile show machen. es muss eigentlich am besten so sein, dass wir so sicher sind mit der musik, dass wir uns während der show keine gedanken mehr machen sondern auf die show, auf das spiel mit dem publikum, auf das was wir dazwischen erzählen, auf ja, auf die show tatsächlich uns konzentrieren können und nicht mehr soviel darüber nachdenken müssen, klappt das jetzt alles und wo ist wessen einsatz und wie machen wir das ganze.
doktor renz: es gibt natürlich manchmal so theaterelemente, dass man bei einer stelle es toll findet, wenn alle hinten auf irgendwelchen aufbauten stehen und das licht genau weiß, wo es hinmuss, und da gibts genaue markierungen wo wir zu einem bestimmten zeitpunkt sein müssen. das sind dann so sachen, die bei den ersten shows der tour dann vielleicht noch ein bisschen mehr mit der linken gehirnhälfte bearbeitet werden müssen, irgendwann ist das dann auch so routine, dass man quasi über die bühne fliegt und nicht mehr so darüber nachdenkt.
könig boris: man muss aber dazu sagen, dass diese sag ich mal einstudierten dinge nur ein sehr kleiner teil unserer show sind, also wer wo steht. also ein viertel vielleicht, oder?
doktor renz: ja wenn überhaupt.
könig boris: das meiste ist dann tatsächlich spontan. das ist auch etwas was wir uns bewahrt haben, dass wir lücken lassen, wo wir nicht wissen was passiert jeden abend. wo platz ist für unvorhergesehenes, irgendwelche gags, unterhaltung, oder was uns gerade einfällt… das ist auch für uns sehr wichtig, dass das nicht so eine immer wieder abgenudelte geschichte ist, die man jeden abend wiederholt, wo man jede sekunde weiß was passiert. das würde mich langweilen. ich brauch die sicherheit irgendwie zu wissen, ok wir können die songs, wir spielen die gleichen songs heute abend aber was so zwischendrin passiert, darf sich ruhig unterscheiden von abend zu abend.
doktor renz: aber ich glaub, dass wär uns tatsächlich zu anstrengend…ich kenn bands, wo der bandleader reinruft, und jetzt spielen wir das. es gibt sicher viele künstler die ohne setlist arbeiten oder eine andere setlist und diese spontan jederzeit umstellen. das passiert bei uns eher selten.
könig boris: naja am anfang der tour manchmal noch. dass man so merkt, ok das was wir uns ausgedacht haben funktioniert nicht so richtig, lass uns das nochmal ein bisschen verbessern.
doktor renz: aber das machen wir dann eher in der nachbesprechung als jetzt während des konzerts.
könig boris: jaja auf jeden fall. während des konzerts das könnte zu weiß ich nicht was führen…
doktor renz: ich dachte gerade an james brown.
könig boris: james brown sind wir nicht! schade, dass wir das jetzt so sagen müssen, aber es ist so.
doktor renz: wir haben auch noch nie jemanden entlassen während der show.
könig boris: das hat james brown gemacht, nicht schlecht, ne? da müssen immer alle angst haben.

naja das wär ja blöd, wenn auf einmal keine musiker mehr da sind…

könig boris: das stimmt!
doktor renz: der hat sie bestimmt auch kurz danach wieder eingestellt, weil er gemerkt hat, da wo sie gerade station gemacht haben, gibt es sonst keinen guten bassisten.

ihr habt ja gesagt, ihr probt drei wochen dann am stück und dann geht ihr am ende die show mal durch oder wie kann man sich das vorstellen?

könig boris: das machen wir dann gegen ende der proben immer häufiger, dass wir so durchläufe spielen, um das rund zu spielen die ganze geschichte. wenn wir länger nicht gespielt haben, dann machen wir das manchmal sogar so, dass wir so testkonzerte noch machen. also dass wir dann so in kleinen clubs, so in 200er läden gehen und da dann das ganz kurzfristig ansagen und dann da uns warmspielen sozusagen vor publikum um schonmal so ein bisschen das live-gefühl zu haben. vor den sommerfestivals haben wir das auch gemacht. eine show in einem 250er laden bei einer affenhitze gespielt. das ist immer toll, weil solche möglichkeiten in so kleinen läden zu spielen haben wir ja sonst nicht weil sonst würden viel mehr leute draussen stehen als drin und das würd keinen sinn machen. und das können wir in dem zusammenhang auch machen und das ist auch echt gut, weil das ist dann doch nochmal was anderes als im proberaum zu stehen und sich zu überlegen wie es dann sein wird, wenn man es dann wirklich so erfährt.

wie lang braucht ihr dann circa bis ihre eure neuen texte drauf habt?

doktor renz: die neuen texte… ja also manchmal ist es dann tatsächlich so ein bisschen so ein abstimmungsproblem oder eine herausforderung wenn die strophen so gemischt sind und jeder quasi so einen satz einwirft, aber das geht eigentlich relativ schnell. manchmal ist es eher mit älteren liedern, die man sich wieder neu raufschaffen will… einen song von früheren platten ins programm aufnehmen, dass das manchmal dann weiter weg ist, irgendwo abgelegt im gehirn wo man sich nicht mehr so genau darauf besinnen kann und dann wird schon mal das handy gezückt und bei lyrics.de nachgeguckt…
könig boris: die aktuellen hat man ja am meisten gehört in der letzten zeit, also beim machen, beim mischen und so weiter, da hört man sie ja ganz viel und deswegen sind die eigentlich am aktuellsten.

nochmal zu eurer show: letztes jahr habt ihr ja diesen einkaufswagen auf eurer bühne gehabt und den als fahrendes schlagzeug umfunktioniert. wie seid ihr auf diese idee gekommen und wirds bei dieser tour ähnlich kreatives geben?

doktor renz: ich hoffe sehr! die idee ist noch nicht entstanden, die den einkaufswagen beerben kann. ich weiß gar nicht mehr wie das entstanden ist…
könig boris: sowas ensteht dann beim proben tatsächlich.
doktor renz: ich glaub wir hatten da irgendwie das gefühl, die ganze band spielt irgendwie so wahnsinniges zeug…
könig boris: es gab keinen text und wir standen da so dumm auf der bühne herum. und dann nur hüpfen und so, war uns dann zu doof und so..
doktor renz: wir wollten percussion spielen.
könig boris: ja irgendwie so, aber ernsthaft so tun, als könnten wir bongo spielen wollten wir dann auch nicht. und dann kamen wir irgendwie auf die idee mit dem einkaufswagen und dann haben wir unseren technischen leiter das erzählt und der hat dann einem befreundeten schweißer-typen bescheid gesagt und der hat dann das ding zusammengelötet.
doktor renz: das können wir mal in einem museum ausstellen.
könig boris: ja, oder versteigern für einen guten zweck wenn wir entscheiden, das ding nicht mehr zu benutzen. es ist halt auch immer sowas, wir versuchen solche gags dann halt auch nicht zu lange zu machen. so ein jahr lang mitschleppen ist cool, aber irgendwann fühlt sich das dann auch so aufgetragen an, so komisch wiederholt. dann schmeissen wir sachen lieber über den haufen und denken uns was neues aus.

jetzt würds eigentlich passen, dass ihr von der bühne schwebt oder so…

könig boris: schweben ist sehr teuer! also es geht, man kann es machen. wir haben ernsthaft darüber nachgedacht, aber das ist sehr aufwendig und sehr teuer und da steht der kosten-nutzen-effekt in keinem verhältnis.
doktor renz: wir haben mal kiss gesehen in hamburg, und da ist das eine bandmitglied bis zum foh-pult geschwebt, gitarre spielend natürlich. das war schon sehr beeindruckend. würd ich auch gern mal erleben aber das schnürrt bestimmt auch tierisch die oberschenkel ab. was wir uns auch mal überlegt hatten, so ne konstruktion mit trampolin im bühnengraben, so dass man quasi ins nichts springt und dann aber wieder hoch kommt….
könig boris: aber unser technischer leiter hat uns dann gefragt, ob wir noch ganz dicht sind.
doktor renz: wenn wir nicht gerade genies sind, wird das höchstens einmal klappen, weil beim zweiten mal wahrscheinlich schon einer hängen bleibt. das wollten wir dann doch nicht machen.

verständlich. überlegt ihr euch im vorhinein was ihr auf der bühne erzählt, also irgendwelche anekdoten oder sowas oder ist das alles spontan?

doktor renz: teils teils. es entstehen während der proben schon bestimmte themenkomplexe, sag ich mal, die sich zwischen zwei songs vielleicht anbieten als überleitung. aber vom wortlaut her ist es immer „frei“. es gibt immer eine idee wo man hinwill, daraus entstehen vielleicht gewisse routinen, die sich vielleicht ähneln aber so ganz oft ist es auch tatsächlich aus dem handgelenk. an einem tag wo wir alle drei besonders gut drauf sind, kann das konzert auch mal 10 minuten länger dauern. und dann fängt der drummer irgendwann an, klopft einen beat rein, weil er das gefühl hat, jetzt reichts aber, er ist nämlich däne und versteht nicht alles.

wie stellt ihr eigentlich eure setlist zusammen? bestimmt das nur einer bei euch oder setzt ihr euch da zusammen oder kommt das auch während dem proben?

könig boris: ich habe die ehrenvolle aufgabe der setlistminister der band zu sein. also ich schreib die setlist und denk mir was aus, wie man was machen könnte und dann schick ich das den anderen jungs und die können sich das dann angucken und dann sagen, dass sie es super finden oder anmerkungen machen, was ihnen noch nicht so gefällt und dann reagier ich da drauf. ganz früher haben wir die immer zu dritt geschrieben, die setlist, aber das hat zu wahnsinnigen diskussionen geführt und das hat den ganzen entstehungsprozess einfach wahnsinnig in die länge gezogen und dann haben wir einfach entschieden, ich mach das jetzt.
doktor renz: man durfte sich bewerben für den job, und dann hat ers gut gemacht und hat jetzt eine feste stelle.
könig boris: endlich ein richtiger beruf! ja und das dauert dann schon mal zwei stunden oder so, der erste entwurf. man muss dann doch viel überlegen, was tempo angeht, was themen angeht, was den ablauf der show angeht, was haben wir letztes jahr gespielt, was haben wir lange nicht gespielt, was müssen wir auf jeden fall spielen, was spielen wir von den neuen sachen… und so weiter und so fort. da gibts dann viel zu bedenken. ich vergess es jedes mal selber wieder wie viel nervige gedanken man sich dann doch machen muss über so eine setlist.

gibts songs, die ihr gar nicht mehr spielen wollt?

doktor renz: es gibt songs, die sich nicht so als livetauglich herausgestellt haben… mir fällt jetzt gerade keiner direkt ein… es passiert uns immer wieder, dass wir auf der suche nach songs sind, die wir mal live spielen könnten und dann bestimmte sachen durchdenken und dann kommt man ganz oft an den punkt…
könig boris: …deswegen gehts nicht!
doktor renz: stimmt, ah ja deswegen spielen wirs nicht. oder es gibt songs, von denen haben wir immer mal gedacht, die könnten wir mal spielen. also gerade so alte songs, die irgendwie vielleicht fanträume erfüllen könnten, weil sich fans ja dann manchmal so die ganz alten klassiker wünschen. und wir habens dann mal versucht und haben dann gemerkt, okay… so begeistert waren die leute jetzt auch nicht, dass man das unbedingt auf den wunsch der allgemeinheit machen müsste.
könig boris: gibts nen song den du gerne hören würdest, den wir lange nicht gespielt haben?

eigentlich sind immer meine ganzen lieblingssongs gespielt worden! „jein“ und „da draussen“ wollt ich immer hören und diese songs sind immer gespielt worden.

könig boris: also „jein“ und „da draussen“ wird gestrichen. (alle lachen)

danke, pfff! seid ihr eigentlich noch aufgeregt vor auftritten?

könig boris: ja schon. also ich sag mal, die zeitspanne in der man nervös ist, hat sich ein bisschen verkürzt. ich weiß noch in den anfangstagen sind wir aufgewacht und wussten, wir spielen abends eine show und waren nervös! das wär schwierig durchzuhalten heutzutage, aber irgendwann vor der show stellt sich das schon ein, dass man nervös und kribbelig wird und denkt okay, jetzt gehts los.
doktor renz: das schöne ist, dass man auf der bühne ein gefühl von sicherheit verspürt obwohl man ja eigentlich total unter beobachtung steht und ganz viel schief gehen könnte. aber irgendwie strahlt die bühne halt auch was aus, was für uns so eine art zuhause ist. gerade weil wir das glück haben, soviele lieder geschrieben zu haben, die den leuten gefallen. man weiß ja, wenns schief läuft, spielt man halt „jein“ oder „da draussen“… (alle lachen) und die leute sind wieder glücklich!
könig boris: aber eine gewisse aufregung ist schon wichtig glaub ich, auch für die spannung auf der bühne. wenns einem egal wäre, wäre es a) komisch, weil da stehen ein paar tausend leute, die irgendwie erwartungen an einen haben und b) für die energie auf der bühne ist es auch nicht so schlecht.

was macht ihr vor auftritten so? gibts irgendwelche rituale oder sowas?

könig boris: ja gibts auch. auch die erfinden wir in regelmäßigen abständen neu. weil auch die sich irgendwann abgenutzt anfühlen. aber wir haben wieder ein sehr schönes entwickelt letzten sommer… und das würd ich auch sehr gern für die tour nehmen, weil das ist sehr sehr gut.
doktor renz: also, es geht darum quasi eine energie aufzubauen, körperkontakt herzustellen, humorzentrum zu aktivieren…also irgendwie sowas zwischen quatsch machen und…
könig boris: …und ernsthaftes einstimmen!
doktor renz: wir singen auch gerne backstage schon mal. gerade auf tour wenn die stimme ein bisschen leidet, ist es gut, wenn man schon mal eine stunde vorm auftritt anfängt, bisschen was zu trällern. gibt auch so übungen, die ich ganz gerne mach, die ich mal von so einer opernsängerin an der volkshochschule gelernt hab.
könig boris: das klingt wie ein witz! (lacht)
doktor renz: einfach nur um die stimmbänder in wallung zu kriegen…
könig boris: ist ja auch nur ein muskel am ende des tages.
doktor renz: liegestütze für die stimmbänder!

und macht ihr auch irgendwas vor der show, also sightseeing oder sowas? mittlerweile kennt ihr ja eigentlich alle städte schon, oder?

könig boris: also ich versuch jeden tag einmal einen spaziergang durch die stadt zu machen wo ich bin. man findet auch immer jemanden, der mit einem mitkommt. dann etwas was wir von den ärzten gelernt haben, eine tischtennistischplatte mitzunehmen. wir waren mal vorband von den ärzten und die hatten eine tischtennistischplatte mit.
doktor renz: echt, von denen war das?
könig boris: ja, das war die erste tour! und dann haben wir gesagt, wir auch! wir haben jetzt auch immer eine tischtennistischplatte mit. wir spielen viel, das ist gut, weil man bleibt in bewegung, man bleibt ein bisschen warm, der kreislauf bleibt in schwung, man verausgabt sich auch nicht so und gegen die langeweile ist es auch gut. ja und dann haben wir auch mal ein interview und dies und das.
doktor renz: und wir essen auch mal gerne zusammen.
könig boris: gegen 18 uhr wird gegessen, wir haben da auch meistens unsere eigene küche mit. also ein paar köche, die da immer eine küche aufbauen in der halle wo wir gerade sind, die uns dann gut verpflegen. und das ist dann auch ein schönes ritual. es ist zwar echt früh, weil wir gehen meistens gegen 9 auf die bühne. und da muss man einfach früher essen, weil mit vollem bauch auf die bühne zu gehen ist furchtbar!
doktor renz: wir haben früher auf der bühne gegessen… (alle lachen)

hattet ihr zu beginn eurer musikalischen karriere irgendwelche vorbilder, die euch zum hip hop machen bewegt haben? zum beispiel auch aus den usa oder so?

doktor renz: ja auf jeden fall. tatsächlich sogar aus den usa! da gab es einige bands… da gibt es zum beispiel die band beastie boys, die uns durch ihre vielseitigkeit beeindruckt haben und durch ihre geile punkrock-haltung, die irgendwie auch dann im hip hop einfluss gefunden hat. also diese kombination aus punkrock-attitüde und rap-coolness, das war schon saugeil.
könig boris: de la soul, a tribe called quest…
doktor renz: dann die band the pharcyde hat uns die möglichkeit des singens näher gebracht. die waren irgendwie die ersten die ganz melodisch gerappt haben und auch so gesungene refrains gemacht haben und die trotzdem cool waren. und das fanden wir irgendwie super. und dann haben wir auch unseren ersten gesungenen refrain ausprobiert.
könig boris: das gabs damals nicht, das glaubt man nicht, aber das gabs im deutschen rap nicht… gesungene chorusse. aber auch eine band wie die ärzte hat uns stark beeinflusst. also was humor angeht und sich selbst nicht so ernst nehmen.
doktor renz: versaute texte.
könig boris: genau. auch ein trio…
doktor renz: und lange ansagen…
könig boris: ich weiß nicht ob es das wort vorbild jetzt unbedingt so trifft, aber das uns andere musiker beeinflusst haben auf jeden fall.
doktor renz: aber seitdem auch immer wieder neue, beispielsweise 2005 bei „nah am wasser gebaut“ da weiß ich, dass wir uns vorher alle ganz frisch in die erste platte von kanye west verliebt hatten. das haben wir rauf und runter gehört und waren sehr begeistert, wie der soul und rap verknüpft hat.
könig boris: das stimmt. wir sind ja auch fans. also wir sind ja nach wie vor musikfans und gehen auf konzerte, wir freuen uns über tolle neue platten…

das wär eigentlich meine nächste frage gewesen, ob ihr auf konzerte geht und welche so die besten waren!

doktor renz: ja, es gibt ja in hamburg eine reihe schöner konzertlocations. warst du da schon mal?

ich war nur im hafenklang mal auf einem konzert…

doktor renz: oh schön, da haben wir die antilopen gang gesehen! dann gibt es das übel und gefährlich…
könig boris: dort hab ich annenmykantereit gesehen! und die band bilderbuch haben wir gesehen in hamburg im mojo club. um mal die aktuellen sachen zu erzählen, wo wir so waren… ich erinner mich an ein ganz tolles konzert in der großen freiheit, das war coldplay. da kannten die noch nicht so viele, das ist so ein 1500er club. und das war so zu ihrem ersten album gerade und das war so ein toller sommertag. und es war richtig voll und beeindruckend.
doktor renz: zwei sachen sind mir in erinnerung geblieben, dass das licht die ganze zeit weiß war und dann kam der song yellow und dann wars gelb das licht.
könig boris: einfach wie genial!
doktor renz: das war so krass! das war so ein ganz einfacher trick und das hat mich sehr beeindruckt. und dann hat chris martin am ende noch a-ha gecovert… „hunting high and low“, allein am klavier.
könig boris: ja wahnsinn, das war echt gut! und nur ein kleiner auszug unserer konzertliste.
doktor renz: wir hatten auch das glück, vorband der fugees zu sein, auch in der großen freiheit. 1996! da hatten wir gerade mit „jein“ einen hit in den top ten und die fugees waren auch in den top ten und wir durften sie supporten. da waren sie noch keine weltstars, da fing es gerade an.
könig boris: ich hab lauryn hill die hand geschüttelt, uiuiui.
doktor renz: und die haben danach noch, das hat uns auch sehr beeinflusst, eine aftershowparty geschmissen. die sind von der bühne gegangen, konzert war zu ende, die leute waren geflasht und begeistert und haben noch weiter geklatscht und dann kamen sie nochmal raus, ohne lauryn. wyclef hat noch gitarre gespielt, der dj hat platten aufgelegt. dann haben sie noch „no woman no cry“ gespielt und voll abgefeiert.
könig boris: und uns haben sie hoch leben lassen! da hab ich mich gefreut.
doktor renz: ja?
könig boris: ja, die haben uns nochmal erwähnt.
doktor renz: und diese idee der aftershowparty mit den leuten im gleichen raum, die haben wir uns auch mal ausgeborgt.
könig boris: in hamburg haben wir das schon öfter gemacht. mit 13.000 leuten. und wir haben dann einfach noch ne party auf der bühne gefeiert! und die leute sind einfach geblieben. das war sehr cool.
doktor renz: ein schönes gefühl, man hat ein konzert hinter sich und man ist total…
könig boris: im arsch?
doktor renz: erschöpft! man hat toll runter gerockt und ist auf ne art froh dass es vorbei ist und gleichzeitig ist es ein moment voller euphorie, den man mit den leuten teilt. das ist sehr gut. das kann ich nur weiter empfehlen!

letzte frage: wenn ihr euch eine konzertlocation auf der ganzen welt aussuchen könntet, wo würdet ihr gerne spielen?

könig boris: eine beeindruckende location ist die royal albert hall in london, da durften wir schon mal spielen mit james last. keine ahnung, madison square garden in new york vielleicht? oder central park in new york? open air? oder copacabana in rio de janeiro. 1 million leute waren da bei tina turner.
doktor renz: roter platz?
könig boris: eine loation ist bereits in erfüllung gegangen: wir sind ja auch große fußballfans vom fc st. pauli und wir durften mittlerweile sogar schon zwei mal auftreten im stadion. was auch ein ziemlich erhabenes gefühl war. sehr groß gedacht alles, aber du hast ja gefragt!

haha stimmt! gut, das wars, ich danke euch!

fettes brot in wien:
24.10. – wien – gasometer (tickets)

web: http://www.fettesbrot.de
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Eine Meinung zu “interview | fettes brot

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