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wenn ein stinknormales stehplatz-konzertticket 99,90 euro kostet, erwartet man schon ein bisschen was für sein geld. showeinlagen, die man bei „normalen“ konzerten nicht sieht, weil das nötige kleingeld nicht vorhanden ist, zum beispiel. nackte haut, pyrotechnik, herumfliegen, konfettiregen oder so irgendetwas. ich wusste zwar, dass es irgendeine besondere bühne geben wird, aber das kann ja nicht alles sein, oder?

wir kamen an und die wiener stadthalle war schon ziemlich gefüllt. ein gut gelaunter dj versuchte die masse anzuheizen und das fühlte sich ein bisschen an, als wäre man in einem animations-club für kinder gerutscht. als der dann endlich fertig mit seinem „programm“ war, waren das nächste highlight die lichttechniker, die nach oben in die höhe manövriert wurden um von dort die mühevolle arbeit zu verrichten, die scheinwerfer den ganzen abend auf justin zu richten. it’s their fucking job, man…

irgendwann zwischen halb und dreiviertel neun ging’s dann endlich los. geschätzte 20 000 handys wurden in die luft gehalten und mir jegliche sicht auf den superstar verwehrt. irgendwann fand ich dann doch eine lücke zwischen all den top gestylten, stöckelschuhe-tragenden mädchen. und die aussicht war ernüchternd. justin timberlake mit anzug und abgeschleckter frisur, ein paar backroundtänzer und eine art big band. okay.

so und wo bleibt jetzt die show? herumhüpfen konnte er gut, tanzen auch. beim singen war ich ein bisschen verwundert: dieses quiecken… ich will jetzt nicht sagen, dass es schlecht war, aber als begnadeten sänger würde ich ihn auch nicht einstufen. da wär ein soundreduzierter song, bei dem die stimme im vordergrund steht, wünschenswert gewesen.

überhaupt: dass der sound in der stadthalle eine halbe katastrophe ist, ist ja nichts neues. demnach war es auch keine überraschung, dass sich die songs sehr oft zu üppig und überladen angehört haben. vor allem die anwesende big band verstärkte dieses „zuviel“ noch um ein deutliches. wenn schon mehr, dann in passenden ambiente, wo es auch soundmäßig zumutbar ist – in einem theater zum beispiel. ein musical in einem kuhstall schaut sich ja auch keiner an…

wie auch immer – nach einer stunde gab’s mal eine 10-minütige-pause. warum eigentlich? sicher, er war durchgeschwitzt, aber so ist das eben bei einem konzert. bis auf ein paar tanzeinlagen und die klampfe in der hand (er kann c-dur, g-dur und e-moll greifen, geil!) passierte nichts, was den eintrittspreis auch nur annähernd rechtfertigte. ich war angepisst. ich wollte mein geld zurück. er war nicht mal nackt.

im zweiten teil wurde dann zumindest die lasershow ausgepackt. na immerhin mal ein bisschen was „pompöseres“ für das auge. ein bisschen klavierspielen kann er auch, der liebe herr timberlake, oder zumindest so tun. das zeigte er eindrucksvoll als er eine schnulze performte. oh, justin! und dann folgte endlich das, was ein bisschen teuer und aufwändig aussah: die bewegliche bühne, mit der der sänger samt backroundtänzern einmal über das stehplatz-publikum drüber schwebte. ja eh ganz nett, mal was anderes.

zugute halten muss ich ihm, dass er wusste in welcher stadt er ist, dass er daran interessiert war, ab wann man in österreich alkohol trinken darf und auch sein lächeln konnte man ihm abnehmen. er steht auf das, was er macht, auch wenn es noch so geld-aus-der-tasche-ziehend-ist. auch die mitsing-oh-ohs wurden gegen ende ein bisschen „ehrlicher“ – zumindest kam es so rüber als ob er die leute wirklich „mitsingen“ hören wollte – zu beginn der show hatte ich das gefühl nicht.

und dann ließ er sich feiern und bejubeln und stimmte den abschlusssong „mirrors“ an. anstimmen wohlgemerkt – recht viel sang er davon nicht selber, er ließ lieber das publikum singen. und dann – dann war’s aus. kein verschwinden und wiederkommen, keine zugabe. die lichter gingen an und die masse stürmte raus.

ehrlich? für 100 euro hätte ich mir wesentlich mehr erwartet. mehr show, mehr aussergewöhnliches. justin timberlake ist auch nur ein mensch mit viel geld, den vielleicht jeder kennt, aber dann sind wir fertig. im grunde erkannte man, dass er mit möglichst wenig körperlichen aufwand viel geld scheffeln wollte. und das hat er ja auch geschafft. für mich gibts definitiv keine pop-konzerte mehr, ein faires preis-leistungs-verhältnis ist in meinen augen nicht gegeben.





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