„jon and roy“ waren kürzlich im wiener fluc und lieferten ein konzert zwischen groteskem bauarbeiter-charme und beschwingten öko-hippie-flair.

ja, sie reißen im moment nicht ab: die abende, an denen ich absolut keine lust habe, rauszugehen und gigs zu besuchen. aber immer wieder zwinge ich mich dazu, denn ich könnte ja was verpassen. auch an jenem dienstag zur fortgeschrittenen stunde huschte ich just in dem augenblick in das lokal am praterstern, als die band kurz davor war, die bühne zu erklimmen. schnell ein getränk gecheckt und schon ging es los.

der erste eindruck war erschütternd: die band hatte in meinen augen keinen stil, sie wirkten ein bisschen wie diese auf den ersten blick erkennbaren, peinlichen touristen. ich überlegte sofort wieder zu gehen, aber ich musste ihnen dann doch irgendwie eine chance geben. also blieb ich und ließ es zunächst mal über mich ergehen – diese mischung aus folk und reggae, die mir irgendwie gar nicht geheuer war.

aber das proppenvolle fluc samt seinen besuchern war richtig angetan: alle tanzten, hatten breite grinser im gesicht und feierten die kanadische band. als ein gastmusiker samt posaune auf die bühne stürmte wurde die stimmung nochmal mehr angeheizt. und ich? ich war immer noch etwas mit skepsis beobachtend am bühnenrand. aber irgendwann steckte mich die gruppe samt ihrer anhängerschaft doch an: ich fand mich plötzlich mitwippend und mitnickend, obwohl die musik, die immer reggae-lastiger wurde, mir persönlich einfach gar nicht zusagen wollte. reggae geht halt für mich irgendwie nur auf festivals oder irgendwo am meer in einer strandbar, und nicht im fluc.

aber irgendwas strahlten sie dann doch aus, dass ich nicht sofort flüchtete. irgendwo war da doch qualität vorhanden. wo genau, weiß ich aber nicht. die instrumenten-auswahl war es auf jeden fall nicht, denn eine mundharmonika ist für mich auch eines dieser grausamen dinge, auf die ich gern verzichten kann. vor allem samt diesem mundharmonika-gestell. zugute halten muss ich ihnen aber die rhythmik, die das konzert voran trieb. vielleicht war es das, was mich dort hielt. ich weiß es nicht. beim zugabenblock hab ich die euphorische meute samt „jon and roy“ dann allein gelassen und habe den heimweg angetreten. vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, jon and roy, aber nächstes mal bitte auf einem festival oder in einer strandbar.

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