ein dichtes, umschlingendes indie-punk-konzert, bittersüß und überraschend nahbar: „alvvays“ zeigten sich von ihrer besten seite am samstag abend im wiener flex.

wir betraten die dunkle lokalität am donaukanal gerade als die vorband „spinning coin“ ihre gitarren wummern ließen. darauf konnte ich mich zunächst aber gar nicht konzentrieren, denn, holy shit, wann wurde denn die bar in der großen halle des flex umgebaut? völlig begeistert vom neuen flair der abgefuckten clublocation, musste ich mich erst mal dran gewöhnen, dass es kein nadelöhr mehr gab, sondern dieser raum dank anders platzierter bar soviel einladender und internationaler aussah, dass ich mich gar nicht in zaum halten konnte, vor lauter verliebtheit.

ich kämpfte mich mit meinen freunden nach vorne im überraschend dicht gefüllten flex, denn wir wollten die beste sicht auf die nachfolgende, kanadische hauptattraktion des abends haben. das war alles andere als einfach, denn „alvvays“ hatten jede menge hardcore-fans angelockt, die ihre plätze mit standhaftigkeit verteidigten. nichtsdestotrotz schafften wir es ein schlupfloch zu finden und warteten gespannt auf die gruppe rund um sängerin „molly rankin“.

„hey“ hieß das erste stück, das uns die kanadier entgegen schmetterten und sofort war klar: so soft, wie man sie von ihren single-auskopplungen kennt, geben sie sich auf der bühne nicht, sondern im gegenteil. überraschend hart wurde gestartet, ich hatte schon fast den eindruck auf einem underground-punk-konzert zu sein. das war mir aber recht, so eine atmosphäre aus etwas wildem abgehen und trotzdem behagliche zusammengehörigkeit sorgt bei mir für gewöhnlich für eine überdosis wohlbefinden.

das letztjährig erschienene zweite album von „alvvays“ nennt sich „antisocialites“ und dieser titel schien ihnen gar nicht gerecht zu werden: sie gaben sich überraschend nahbar und cool und erzählten, welche „sehenswürdigkeiten“ sie sich in wien angeschaut hatten und sie sicher nicht den „cool stuff“ erwischt hatten. gerade dieses knowledgedowngrading machte die band aus toronto richtig sympathisch. schließlich kann man ja nicht alles wissen.

das ganze konzert fühlte sich nicht nur wegen der dichtgedrängten zuschauermasse wie eine warme umarmung an, sondern auch wegen der top-soundqualität, mit der die songs in angenehmster weise zu den hörorganen der zahlreich erschienen besucher dringen konnten. und es waren die softeren, bekannteren nummern, die das publikum dazu verführten, die smartphones zu zücken: „archie, marre me“ und „dreams tonite“ waren die höhepunkte, die einen wegdriften und träumen ließen. die restlichen songs waren für mitschnitte auch gar nicht so geeignet, da sowohl band als auch die menschenansammlung mit tanzbein-schwingen beschäftigt war.

am ende waren die besucher im knackevollen flex restlos begeistert und stürmten den merchandise-stand. „alvvays“ präsentierten eine perfekte, frühlingshafte mischung und erwärmten mit ihrer anwesenheit viele gemüter. ein gelungenes konzert auf allen ebenen – danke alvvays!

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