ein konzertabend wie ein kaminfeuer: sofort entfacht und wohlig warm präsentierte „onk lou“ samt band einen wohlfühlabend sondergleichen.

ich wollte eigentlich nicht zu diesem konzert gehen, geschweige denn darüber schreiben. zu oft habe ich bereits von onk lou geschwärmt, ich wollte nicht den tausendsten nachbericht schreiben, der eh nur wieder einmal aussagt, dass es mir sehr gut gefallen hat. ausserdem: wenn man zu oft über einen künstler oder eine band schreibt, verliert der musikschaffende irgendwann an reiz. die dosis macht schließlich das gift, was auch der grund ist, warum ich immer wieder versuche über neu-entdecktes und unbekanntes zu schreiben und nicht das tausendste konzert der immer gleichen band bespreche. ist ja langweilig, für mich sowie für den leser.

als der veranstalter erfuhr, dass ich den auftritt im wuk foyer meiden wollte, erhielt ich pures entsetzen. ich solle sonst einfach privat hinkommen, nicht drüber schreiben, einfach mal genießen, über nichts nachdenken, weder ob mir ein song gefällt, noch wie zukünftige formulierungen in zukünftigen texten aussehen könnten. wie solle ich das machen, fragte ich mich selbst. seit fünf jahren schreibe ich über jedes konzert, das ich besuche. es ist bereits sowas wie ein ritual geworden, gedanken niederzuschreiben. keine schreiberei ist für mich wie ein atemstillstand. eigentlich unmöglich. wienkonzert muss leben, wienkonzert muss ja befüllt werden.

und jetzt sitze ich hier. ich, die sich fest vorgenommen hat, nicht über den abend zu schreiben. ich, die aber fotos gemacht hat. fotos, die ich bereits auf meinem privaten instagram-account hochgeladen habe. aber solle ich den rest wirklich nur für mich behalten? solle ich wirklich so tun, als hätte ich über den abend nichts zu sagen, weil ich einfach nur genossen habe? natürlich würde es mir gut tun, nicht gefühlt jeden tag auf ein konzert zu gehen, nicht jede freie minute mir den kopf zu zerbrechen wann ich meine berichte schreiben soll und auch mal zuhause zu bleiben und nichts zu tun – mein wesen verlangt aber nach ständigen input, mein wesen verlangt auch nach ständigen schreiben, jeden tag müssen sätze geformt werden, weil sie nicht in meinem gehirn verkümmern wollen. diesen ständigen drang nach schreiben kann man sich wie eine sprudelnde quelle vorstellen – warum solle ich die quelle zum versiegen bringen, wenn die nächste geschichte bereits heraus strömt?

ich habe also beschlossen nicht über das konzert von onk lou zu schreiben – und dennoch einen text über das nicht-schreiben und doch-schreiben verfasst. und doch muss ich kurz erwähnen, wie’s war: der auftritt war klasse, weil onk lou wie ein lustiger geschichtenerzähler wirkte, weil er musikalisch soviel drauf hatte, weil er aus sich raus ging und weil er wusste, wie er sein publikum fangen konnte. den rest entnehmt ihr bitte den fotos und eurer fantasie oder ihr kommt das nächste mal ebenfalls zum konzert und überzeugt euch selbst. ihr werdet nicht enttäuscht werden, das kann ich euch auf alle fälle versprechen. was ich nicht versprechen kann: dass ich mit nachberichten aufhöre und mehr privat auf konzerte gehe. aber das ist okay für euch, oder?

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