eintauchen und versinken in verwaschenes gitarren-rauschen der britischen band the horrors – das war am montag im flex am donaukanal möglich.

es war offensichtlich: das publikum war scheinbar noch im black rebel motorcycle club-rausch, trug t-shirts der band, die am vorabend in der arena spielte und holte sich nun das nächste geschrammel von the horrors im flex ab. einerseits schön, wenn konzerthighlights quasi ineinander übergehen, andererseits auch anstrengend. meine motivation hielt sich in grenzen, war aber dennoch genügend vorhanden um zur lokalität am donaukanal zu pilgern und sich die nächste dröhnung einzuverleiben.

da ich mittlerweile fast täglich ein konzert besuche, bin ich ein bisschen zur vorband-verpasserin geworden. auch diesmal war support-act „mueran humanos“ nur meine hintergrundmusik während ich mein geld in getränke investierte. aber: ich war so gespannt auf the horrors und wollte den späteren eindrücken noch genügend platz in meinem gehirn reservieren.

wir stürmten nach vorne, als es mit fast einer stunde verspätung endlich los ging (die vorband kam zu spät an und deswegen verschob sich alles). meine ersten gedanken? ja, eh nett. in schwarz gekleidet und mit zerzaustem haar präsentierten „the horrors“ unter blitzlichtgewitter ihren düsteren und doch harmonischen garage-wave-sound. bis ich in den richtigen flow kam, brauchte es ein paar lieder. das mässig gefüllte flex war bereits gut dabei, sich den diffusen gitarren hinzugeben, ich war noch unsicher was ich von der britischen band halten solle.

ja, sie kriegten mich dann doch: irgendwo in der mitte vom set, als die dame neben mir (die sängerin der vorband) es aufgab, mich „wegtanzen“ zu wollen, war ich endlich bereit mich dem soundnebel hinzugeben, im takt mitzuwippen, es wirklich zu genießen. frontmann faris badwan verstand es mit dem publikum zu spielen, nähe zu erzeugen und sich dann wieder zurückzuziehen. er peitschte das mikrokabel auf den boden, signalisierte seinen harten vokalistenstatus in der band und war derjenige, der dann gebeugt zum publikum wieder der star zum anfassen war.

noch mehr blitzlicht, noch mehr hoffnungstragende töne: trotz dem unverkennbaren, trockenen synth-einfluss von depeche mode auf die band schafften sie es, ihre musik in einer gewissen art und weise doch als eingängig, trotz finster-wirkenden mienen inkl. mikrokabel-peitsche, und sehr positiv behaftet rüberzubringen. es handelte sich also nicht um emo-musik, die einen in eine tiefe krise stürzt, sondern war doch ein freudiges, fangendes konzert.

am ende des abends war ich etwas traurig, dass der gig nur eine stunde dauerte und man nicht mehr facetten der band erleben konnte. mit dem vor kurzem fünften erschienen album „v“ hätte ich mir doch mehr diversität erwartet. trotzdem: es war ein solider auftritt, der dafür sorgte, dass ich mich endlich mal wieder fallen lassen konnte, die haare ins gesicht hingen und ich von zeit zu zeit die augen schloss aufgrund von totaler entspanntheit. und das an einem montag abend. so muss das sein!

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