ein unvergesslicher mix aus guten songs, einer motivierten band und einem ekstatischen publikum: kasabian kamen, sahen und siegten im gasometer. dieser abend bleibt denkwürdig, aus mehreren gründen.

menschen, die mich zu konzerten begleiten, haben es oftmals nicht ganz leicht mit mir. diesmal hatte meine cousine die ehre, meine begleitung zu sein und sich meine sorgen anzuhören, die an jenem tag folgenden satz in dauerschleife beinhalteten: wir dürfen die vorband auf keinen fall verpassen! die rede war von den „slaves„, eine britische band, die ich letztes jahr ins herz geschlossen habe und die, würde ich noch blutjunger teenager sein, auf jeden fall anwärter wären, ihnen nachzureisen (british accent, i love you).

wie erwartet gab das duo alles: eindreschen auf das schlagzeug, wummernde gitarrenakkorde, feurige lyrics und dazu noch der wahnsinn, der aus ihren gesichtern sprach. sicherheitshalber warf ich immer wieder blicke zu meiner cousine, in der hoffnung, ihr würden die slaves genauso gut gefallen wie mir. und siehe da, erleichterung machte sich breit, als auch aus ihrem mund jubelschreie entweichten. ihr müsst wissen, sie war maßgeblich an meiner musikalischen entwicklung beteiligt: wir tauschten früher immer musik aus und ich schätze ihren geschmack sehr. die slaves wurden also, trotz grauenhafter location, cousinen-approved. der abend war bereits wunderbar!

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die nächste jammerei, mit der ich meiner cousine in den ohren lag: wir brauchen einen guten platz irgendwo weit vorne! das problem war, dass ungewöhnlich viele der guten plätze bereits vergeben waren. das ausverkaufte gasometer wirkte nicht nur ausverkauft, es war, als würde die halle jeden moment es aus allen nähten platzen. wir konnten uns schließlich auf einen spot einigen, der ganz okay für unsere ansprüche wirkte.

normalerweise dauert es immer einige nummern lang, bis ich (und wahrscheinlich auch das normale wiener durchschnittspublikum) im sognannten konzertflow bin. als die weiß gekleideten herrschaften von „kasabian“ aber die bühne betraten, war ab der ersten sekunde pure ekstase zu spüren. ich stempelte das zunächst als „wiedersehensfreude“ ab, aber die euphorie riss nicht ab. wie eine lawine nahmen sie alle mit. mit auf ihrem musikalischen abenteuertrip, der nichts anderes ausser höhpunkte kannte. „underdog“, „eez-eh“ und „shoot the runner“ donnerten durch die boxen und alle anwesenden hüpften im takt auf und ab.

meine cousine stupste mich an und erzählte mir, dass sie gerade von einem fliegenden bierbecher gestreift wurde. genau in dem moment, als ich noch erklären wollte, dass ich noch keinen abbekommen hatte, landete eine warme bierladung direkt auf meinem kopf. in meinen haaren. meinen rücken hinuntertropfend. ich hatte zwei möglichkeiten: mich beschweren und mir durch diese misere den abend versauen lassen oder es mit humor nehmen und mit verschiedenen headbanging-arten die haartrocknung beschleunigen. ich entschied mich für zweitere option, zum leidwesen der menschen, die hinter mir standen und meine kopfschwünge ertragen mussten. sorry.

„days are forgotten“ von meinem lieblingsalbum „velociraptor!“ schallte durch den raum, die mittlerweile zweite bierdusche erreichte meinen hinterkopf und tom meighan, sänger und sonnebrillen-träger der band verlautbarte zwischendurch motivierende komplimente an das wiener publikum. nach der alten hymne „club foot“ kam eine kleine bandvorstellung und vor allem sergio pizzorno, der quotenitaliener, sorgte für erheiterung. mein nächster höhepunkt folgte kurz darauf: „re-wired“ krachte entgegen und ich genoß mittlerweile die dritte bierdusche, die mich traf.

das gasometer verwandelte sich immer mehr zu einem brodelnden hexenkessel, da nicht mitzufeiern, mitzuspringen und singen wäre nicht tragbar für die anwesenden hardcore-fans rundherum gewesen. obwohl „treat“ wie ein komm-mal-runter-song wirkte, war er das nicht. er war nur eine kleine verschnaufpause, ehe das programm mit „empire“ wild weiterging und erneut zur ekstase animierte. „stevie“ war dann meine hymne, mein song, der mir fast eine träne gekostet hätte. und dann: „l.s.f.“, eine weitere nummer auf die sehnsüchtigst gewartet wurde!

der zugabenblock mit „fire“ als triumphaler abschluss war grenzgenial, die vielen danksagungen und die unzähligen umarmungen innerhalb der band ließen das konzert zu einem sehr besonderen werden. auch wenn ich mittlerweile bei der fünften bierdusche angekommen war, war diese herzlichkeit viel präsenter als meine durchnässten, tropfenden bier-haare. für mich war es ein wunderbarer indie-rock-abend, voller hits und gute laune, wie eine nie endende fahrt auf der überholspur. danke kasabian!

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