in einer voll gefüllten arena demonstrierten „mogwai“ aus schottland am mittwoch abend was es bedeutet gnadenlos ohrenbetäubende musik zu machen.

ich und post-rock… das ist eine unendliche geschichte. immer wieder zwinge ich mich zu solch‘ instrumentalen konzert-ereignissen voller lautstärke und lichtspiele, die sich zusammenwirbeln und in den bann ziehen wollen. aber irgendwie finde ich da nie rein, nie falle ich in diesen trance der einen mitschweben lässt, immer nur steh ich da und frage mich: war das alles? wieso erkenne ich diese faszination nicht? die lauten klänge zwischen bass, sphärischen und hellen zwischentönen, einem unaufdringlichen hintergrund-beat und ein imposantes lichtarrangement, das einen wie ein gewitter überrascht – das muss in dieser kombination doch reichen um einen konzertgeher abzuholen und mitzunehmen, oder doch nicht?

die schottische band hatte bei ihrem gig zu allerheiligen neben musik und licht auch immer wieder ein paar thank you’s in schönstem schottischen dialekt parat, wo wir beim nächsten ‚kann ich nicht ausstehen‘ wären. ich mag schotten, aber der slang teilweise tut mir in den ohren weh. ähnlich wie post-rock, wenn er ausholt und einem die gehörgänge durchpustet. normalerweise bin ich kein weichei, aber mogwais gitarrensoli brannten direkt rein bis ins gehirn. kaum auszudenken was da mit meinem kopf passiert wäre, hätte ich keinen gehörschutz in anspruch genommen.

zugegeben, ein stück gab es da schon, welches mit dumpf quietschenden synth-melodien aus dem gitarrenwirrwarr richtig herausstach. aber dennoch hatte ich immer das gefühl, post-rock ist ein langes intro, auf das kein hauptteil folgt, das keinen höhepunkt hat, das vor sich hin wummert und nicht weiß, wo das wummern enden wird.

es gab einige momente beim mogwai-konzert, wo besonders viele mobiltelefone mit foto-funktion in die höhe gingen. ich, irgendwo sitzend und nicht viel sehend, machte mir dann immer die mühe und stand auf, um zu überprüfen ob gerade etwas bahnbrechendes on stage passieren würde. aber immer wieder waren sie eher unspektakulär am hin und her wippen und ließen die lichtshow für ‚entertainment‘ sorgen. ach mogwai. ach mogwai.

beim einem der letzten songs vernahm ich erstmals sowas wie schreie im mikrofon, was mich wunderte. das musste ein versehen sein oder es hatte sich jemand verletzt. oder ich konnte dank ohrstöpsel das ‚gehörte‘ nicht richtig zuordnen können. anyway: die musik-trance-menschen wachten auf von ihrer reise und applaudierten der schottischen band lautstark. dass eine rappelvolle arena zugaben verlangt und diese auch bekam, war klar. und bei diesen zugaben kam dann tatsächlich eine nummer zum vorschein, die sogar gesang beinhaltete.

alles in allem: ich und post-rock werden wohl nicht mehr zusammenfinden. trotzdem war ich froh, es mal wieder „probiert“ zu haben, dieser lautstarken sound-explosion beizuwohnen. wer nicht regelmäßig seinen musikgeschmack hinterfragt, kann schließlich keinen musikgeschmack entwickeln. dem großteil der anwesenden hat der gig natürlich gefallen, eh klar. und wenn man auf lautes, instrumentales dahinwummern steht, war es mit sicherheit ein perfekter abend!

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Mogwai, 2017
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