dj bobo, das original aus den neunzigern, stattete letzten freitag dem gasometer in wien einen besuch ab. ein spektakel sondergleichen!

ich war gerade am heimweg vom idyllischen brunnenviertler herbstfest (ich berichtete hier darüber) als mich eine freundin via modernem nachrichtensystem davon in kenntnis setzte, dass sie ein ticket zuviel für den dj bobo auftritt im gasometer hatte. da „spontan“ mein zweiter vorname ist, ließ ich mir das nicht zweimal sagen und fuhr einfach dort hin. zehn minuten später stand ich in der halle, neben meiner freundin und zwischen eltern und kindern. ich war gespannt.

erwartungen hatte ich keine, ich hätte es mir auch nie erträumen lassen, dass ich mal spontan zu dj bobo fahren würde. kaum akklimatisiert ging es auch dann schon los. auf drei leinwänden wurden videoclips angezeigt und sie waren die stütze, die untermalung dafür, was der schweizer für seine mystorial tour benötigte.

die band fing an zu spielen und irgendwann kam auch herr bobo, samt zweiten sänger und seinen zwei damen. das motto war „zeitreise“, und genauso waren sie auch gekleidet. beginnend im alten ägypten versuchten sie orientalisches flair auf die bühne zu zaubern. zugegeben: in einer gasometer-halle ist so ein unterfangen grundsätzlich schwierig. aber irgendwann ging es auch gar nicht mehr darum, sich in so eine zeitepoche hinein zu fühlen, wie es die zeitreise vorgab, sondern sich einfach nur zu bewegen und spass zu haben. ich kannte keinen einzigen song (ausser die hits, aber die kamen erst später), fühlte mich wie auf einer bad taste party und fand es dann irgendwann einfach nur noch lustig. cool sein kann man ein anderes mal.

es ging weiter. in welcher epoche wir mittlerweile waren, wusste ich nicht. es hörte sich irgendwie karibisch an. aber das wichtigste war mittlerweile geworden, ausdruckstanz zu fabrizieren. das beste war, als geschichtenerzähler dj bobo uns dann auch eine kleine choreographie vorzeigte. neben dem schmäh „gebt mal alle die linke hand in die höhe. und jetzt die rechte. und jetzt klatscht!“ gab es dann auch „kompliziertere“ schrittabfolgen (ok, nein, so kompliziert war’s nicht) und wir machten mit begeisterung mit. einige um uns herum waren immer noch nicht warm geworden, wir waren aber schon voll dabei es dj bobo und seinen tanzkünsten gleich zu tun.

als wir zeitreise technisch immer weiter richtung zukunft „flogen“, kamen auch die hits. da schallte „what a feeling“ durch die boxen, da wurde laut „chihuahua“ gerufen und dann kam endlich „pray“. wir waren in den 90igern angekommen, kurz davor gab es aber eine 20-minütige pause. der schweizer star ist ja mittlerweile etwas älter und braucht kleine auszeiten. diese pause nutzte er aber nicht nur um sich auszuruhen sondern auch um sich umzuziehen. in schicker silber-hose tänzelte er wieder auf die bühne zurück, gefolgt von seinen damen in ebenfalls gewöhnungsbedürftigen roben.

wir reisten weiter und zwar ins jahr 2019 (mama, ich war in der zukunft!). da wurde es dann richtig wild und wir gaben tanztechnisch nochmal alles. „freedom“ und „there’s a party“ am ende des sets waren meine absoluten höhepunkte. ausserdem feierte ich seine lyrics: sehr oft sang er über die wettertechnischen gegebenheiten wie zb „the rain is gone, the sky is blue“ oder „i like the colours of the rainbow“ um nur kurz einen eindruck zu vermitteln, wie deep das alles war. auch war seine band voll in ihrem element, obwohl sie manchmal wirkten, als würden sie lieber in einer metal-band spielen. zumindest das gitarrensolo durfte genossen werden und sie durften sich vorstellen, was wäre wenn.

nach zwei stunden show (inklusive der pause) war es dann vorbei. nassgeschwitzt vom vielen tanzen kamen wir uns vor wie nach einer fitnessstudio-einheit. aber das machte uns nichts aus. glücklich und zufrieden machten wir uns auf den heimweg (jetzt wirklich) und ich muss sagen, dj bobo war gar nicht so schlecht. im gegenteil: es hat richtig spass gemacht einmal nicht „cool“ sein zu müssen und sich die bad-taste-moves aus dem ärmel zu schütteln. gerne wieder (ernsthaft)!

Dj Bobo, 2017
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