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es gibt sie noch: die ganz kleinen festivals, die mit großer liebe zum detail glänzen. eines davon ging vergangenes wochenende im strombauamt in greifenstein über die bühne. die rede ist vom „home – music & art festival“.

eines müssen wir uns wohl alle eingestehen: wir sind bequem und faul und blicken ungern über den tellerrand. oder habt ihr euch schon jemals damit auseinandergesetzt, was es über die wiener grenzen hinaus an festivitäten gibt? dieser die-augen-vor-allem-verschließende lebensstil verhindert, dass man so hübsche, kleine veranstaltungen wie das „home – music & art festival“ entdeckt, besucht und feiert. auch ich war anfangs abgeschreckt: sollte ich wirklich mit dem zug hinausgurken, richtung tulln, nicht wissend was mich erwarten würde? ein klares ja! wer nicht wagt, der nicht gewinnt. ich nahm die 20-minütige reise auf mich (ausgangspunkt bahnhof heiligenstadt), trotz dunkler wolken und ein bisschen angst vor der unbekannten pampa irgendwo in der nähe des bahnhofes greifenstein-altenberg.

kleine schilder lotsten mich vom bahnhof zum ort des geschehens. diesen ort, den ich mir ganz anders vorgestellt hatte. ein etwas heruntergekommenes haus, völlig abgeschieden im grünen, mit graffitis verziert, direkt neben der im abendlicht schimmernden donau. einige, wenige bunte zelte standen herum, einige menschen saßen am wasser, ein mädchen spielte mit ihrem hund. es wirkte nicht wie ein festival, es wirkte wie eine private gartenparty, die aber noch gar nicht richtig begonnen hatte. zumindest war das mein eindruck von aussen.

ich suchte den eingang und fand ihn sehr schnell. das war zum glück nicht schwer. als ich das haus betrat staunte ich. überall wohin man sah durfte man sich an liebevoller deko erfreuen, von bunten und glitzernden vorhängen bis hin zu skulpturen und zusammengewürfelten vintage-möbeln. ich sah mich um – es gab nicht nur den gemütlichen eingangsraum mit vielen sitzgelegenheiten, gleich daneben befand sich auch ein raum mit einer bar und einem bastel-tisch. ausserdem gab es noch einen raum mit dj-pult und einen anderen raum mit instrumenten, für spontane jamsessions. bewegte man sich raus, gelangte man in den innenhof, dem herzstück des festivals. dort war eine kleine bühne aufgebaut, die ebenfalls mit (wohnzimmer-)deko aufgehübscht war. überall gab es gartenmöbel, couches, teppiche… mehr gemütlichkeit, um konzerte zu begutachten ging eigentlich gar nicht. des weiteren im innenhof: ein kleiner essensstand, ein kinder-schmink-bereich inklusive planschbecken und eine art gartenhütte mit couch und konsole für mario kart – sessions. also langweilig konnte einem hier nicht werden.

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während meiner erkundungstour spielte das trio „myo“ ganz ruhig vor sich hin. als ich endlich einen platz zum hinsetzen gefunden hatte (anforderungen: gemütlich, mit überblick und irgendwo am äußeren rand) war die gruppe bereits bei ihrem letzten song angelangt. hmpf. also wartete ich auf die nächste band „alpine dweller„, deren namen ich bereits öfter gehört hatte, aber mir nichts drunter vorstellen konnte.

das trio platzierte sich in einem halbkreis. der erste blick fiel auf die instrumente: cello, harfe und gitarre? eine eher untypische kombination, aber durchaus interessant. als alpine dweller nach einem ewig dauernden line-check dann endlich richtig zu spielen begannen, überwiegten die folk-lastigen chansons, die durch die luft schwebten und sich sanft in den ohren der zuhörer niederließen. aber reines, schönes musizieren ist langweilig, alpine dweller zeigten auch ihre experimentelle seite, die mit akkuratem geigenspiel unterstützt wurde. zwischendurch versuchten sie sich in ansagen, die aber immer ein bisschen in leichter verzweiflung endeten – das gechillte publikum, dass überall verstreut herumsaß, war eher nicht sonderlich empfänglich für interaktion. applaus gab es trotzdem, das gehört sich schließlich so.

ich war ja skeptisch: eine lesung vor dem open-air-headliner abhalten? drückt das nicht die stimmung? im dj-pult-raum nahm man am boden platz, da es draussen bereits windig und kühl war. flüstern? abgelenkt sein? daran war nicht zu denken. der kleine raum sorgte dafür, dass sich keiner daneben benehmen konnte. und dann folgte das kleine symposium. autor „max zirkowitsch“ trug einige textpassagen vor, ermahnte und erheiterte gleichzeitig und sprach dem wiener einwohner aus der seele. die lacher waren ihm sicher. und am ende wollte man ein buch von ihm kaufen. mir ging es zumindest so. es musste also eine gelungene lesung sein, oder?

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dann ging es wieder raus in die mittlerweile sehr frische nacht, denn mein highlight sollte nun folgen. seit geraumer zeit versuchte ich schon einen auftritt von „paenda“ zu sehen, nun war der tag gekommen! die blauhaarige frontfrau bestieg das bühnenparkett gemeinsam mit ihren zwei weiblichen mitstreiterinnen – das machte ein sehr schönes bild. soviel frauenpower!

aber nicht nur der anblick war umwerfend, sondern auch die tunes, die sie dann fabrizierten und uns um die ohren hauten. mit synthesizern, einer bassgitarre und den zarten und dennoch kräftigen stimmen zeigten sie, wie zeitgenössische popmusik mit großem elektronik-einfluss zu klingen hat. mal einfühlsam und fesselnd, mal zum-tanzen-verführend und aufreibend – alle stimmungsfacetten fanden auf die setlist und erzeugten ein kurzweiliges, abwechslungsreiches programm.

meine höhepunkte der show? natürlich der fabelhafte song „waves“ (so ein unfassbar gutes lied!), aber auch generell war ich durchgehend völlig hin und weg davon, wie unglaublich cool so eine damenkombo on stage wirkt. die tollen moves von sängerin paenda, die coolen outfits von allen drei ladies, die distanzierte aber trotzdem herzliche attitüde – genau so muss eine performance, eine show von solchen künstlerinnen im jahr 2017 aussehen!

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während die party im dj-pult-raum weiter ging, machte ich einen kurzen abstecher in die mario-kart-höhle, um auch diesen mit lichterketten geschmückten raum in seiner vollsten gemütlichkeit begutachtet zu haben. durch glückliche fügung konnte ich dank einer mitfahrgelegenheit (merci gabi!) sehr zeitig den weg zurück nach wien antreten. die gekauften zugtickets wanderten in den restmüll und ich glücklich und zufrieden in mein bett. was für ein toller festivaltag!

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