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das reeperbahn festival ist bekanntlich in hamburg situiert, mischt aber seit 2016 auch in den vereinigten staaten von amerika mit. während der diesjährigen sogenannten „a2im indie week“ durfte eine delegation im rahmen des reeperbahn festivals nach new york reisen und unter anderem einen showcase-abend gestalten.

wer diesen blog schon länger verfolgt, der weiß, dass ich vergangenes jahr zum ersten mal am reeperbahn festival in deutschland teilgenommen habe (alle berichte dazu gibt es hier). als ich in hamburg vom ableger, der sogenannten „new york edition“ im rahmen der a2im indie week gehört hatte, spielte ich bereits mit dem gedanken, irgendwann in die usa zu fliegen und an diesem showcase festival teilzunehmen. monate später verwarf ich diesen gedanken aber wieder, als ich die preise für die tickets gesehen hatte. schlussendlich ergab es sich aber dann doch, dass ich nach new york reiste und genau im zeitraum meines aufenthalts der showcase-abend des reeperbahn festivals stattfand, an dem ich glücklicherweise teilnehmen konnte ohne die sündteuren eintrittskarten zu kaufen. an dieser stelle: danke liebes reeperbahn-festival-team!

ich saß gemütlich in einem park mit blick auf die skyline von manhattan, ehe ich mich auf den weg ins pianos machte, der location für den showcase abend. situiert in einem ziemlich hippen viertel, wirkte das lokal von aussen eher unscheinbar – aber so ist das eigentlich bei allen clubs in new york.

das pianos ist zweistöckig, mit einer kleinen bar und sitzmöglichkeiten im eingangsbereich. geradeaus weiter geht es in den ersten raum inklusive bühne, wählt man aber die stiegen in den oberen stock, kommt man in einen zweiten raum, mit niedriger decke, kalter klima-anlage, einer bar und fancy sitzmöglichkeiten. und ebenso eine ecke, in der künstler auftreten sollten. ich startete im unteren raum, weil meine liebste band aus lettland anwesend war: carnival youth!

pünktlichst begann das kurze showcase-set, der raum war ziemlich voll und carnival youth versuchten ihr bestes zu geben. ihre mehrstimmigen gesänge und das zarte indie-geschrammel ließ das fachpublikum aufhorchen, der eine oder andere hat sogar mitgewippt. so ganz wollte der funke aber trotzdem nicht überspringen, obwohl die junge band wirklich alle hits im gepäck hatte.

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es ging weiter im oberen stock. auf dem weg richtung „bühne“ kam ich am buffet vorbei und alles sah so lecker aus, nur war ich vor der sause bereits essen und hatte keinen hunger mehr. damnit. wie auch immer – um nahrungsaufnahme ging es hier schließlich nicht, sondern um neue, frische musik. „we bless this mess“ aus portugal kannte ich bereits vom reeperbahn festival in hamburg im vergangenen jahr. wieder stand er völlig alleine auf der bühne, bespielte sanft seine gitarre und kämpfte mit dem nicht sehr aufmerksamen publikum. die paar leute, die aber brav zuhörten und mucksmäuschenstill waren, wurden mit besten klangwellen und großartigen humor beschallt!

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dann war es endlich soweit: leyya waren an der reihe, die bühne am unteren floor zu bespielen. ich hatte sie lange nicht mehr on stage gesehen und war gespannt, wie vor allem die neueren stücke live klingen würden. einer eher synthesizer-lastigen musik auf der bühne etwas erdiges zu geben, ist grundsätzlich kein schlechter ansatz. bei einigen songs hat das auch gut funktioniert, dem elektronik-pop ein bisschen den drive der e-gitarre unterzujubeln.

gerade bei dem sehr starken song „zoo“ wollte das konzept der rauen instrumentierung nicht ganz aufgehen – der song klang fast ein bisschen zu hart, die stimme von sängerin sophie ging etwas unter. auch von der generellen bühnenpräsenz hätte ich mir mehr gewünscht: mehr da sein, mehr auf das publikum eingehen, ein bisschen zeigen, dass sie spass am musik machen haben.

dennoch: leyya haben eindruck hinterlassen. multiintrumentalist marco zeigte sich als leidenschaftlicher musiker, sophies stimme präsentierte sich äußerst einzigartig und ist wohl in dieser form nicht gängig in weiten teilen der welt und somit interessant. großer live-höhepunkt war „superego“ – das kam an, sorgte für leichtes mitnicken und blieb den meisten in erinnerung.

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nach leyya wollte ich nicht dem üblichen programm nachgehen und den nächsten künstler am oberen floor besuchen, ich blieb im unteren raum und plauderte mit leuten um deren meinung über den österreichischen act zu erfahren. die resonanz war durchwegs positiv und freute mich, dass die band auf soviel zuspruch stieß.

die zeit verging wie im flug und die nächste formation machte sich bereit. albin lee meldau wirkte auf den ersten blick wie einer dieser streber in der schule, neben dem keiner sitzen will, weil er als uncool gilt. mit brille und adrettem äußeren präsentierte er sich mehr als marke bankangestellter als als ernstzunehmender künstler.

eines kann ich euch sagen: der schein trügt! selbstbewusst forderte er zuerst alle anwesenden auf, nach vorne zu kommen, sonst würde er den gig nicht beginnen und die anderen leute, die noch kommen, sollen ja auch noch platz finden. mit dieser art von humor, diese trockene selbstverständlichkeit und das selber nicht ernst nehmen, führte er durchs programm, welches sich aus wunderbar schnulzigen love-songs und kleinen hymnen zusammenstelle. ich fand das wunderbar. und der rest der menschenmenge auch, chapaeu!

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kurz rauf in den oberen stock und der dame mit der wallemähne zuhören. leider war alles was sie von sich gab viel zu leise und viel zu unspektakulär, so dass ich megan bonell schon nach kurzer zeit wieder verlassen musste. oder sagen wir eher: ich erspähte eine sitzgelegenheit am anderen ende des raumes und die war zu jenem zeitpunkt interessanter als megans gesang. sorry.

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last but not least durfte nochmal im unteren floor auf die tube gedrückt werden. mit viel soul, ein bisschen funk und ganz viel ausdruckstärke begeisterten olivier st. louis das publikum in new york. überhaupt: warum verbinde ich den begriff „soul“ immer mit langeweile, wenn es doch auch genügend soul-künstler gibt, die richtig fetzen? ich war beeindruckt, fasziniert, von diesem sänger und der band, die soviel leidenschaft versprühten und einen ganz easy um den finger wickeln konnten. hui.

und dann, dann war es kurz vor 12 und ich beschloss den heimweg anzutreten, nämlich an das andere ende von manhattan (über zwei stunden subway-madness… vielleicht sollte man manchmal einfach in taxis investieren, just sayin). wie auch immer – es war ein toller abend, ein tolles event und very international. ich konnte großartige musik für mich entdecken und tolle menschen kennenlernen. danke liebes reeperbahn festival!

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