ein eigenes kleines festival mit blick auf das wiener riesenrad inklusive vielen support-musikern – welche band träumt nicht davon? seiler & speer erfüllten sich diesen traum vor kurzem auf der kaiserwiese.

es war samstag. es war bewölkt, windig und ein bisschen frisch. aber immerhin regnete es nicht. am weg zum prater waren wie immer menschenmassen zu vernehmen und diesmal auch viele neugierige blicke. die blicke galten dem mit schwarzer, blickdichter folie geschützten und abgesperrten areal – von dort war nämlich laute musik zu vernehmen. musik die von einer der vorbands von seiler & speer kam. als ich durch den sicherheitscheck endlich auf der kaiserweise ankam war schon ordentlich was los. es war kurz vor 17 uhr, viele saßen auf ihren mitgebrachten decken und picknickten einfach in der wartezeit. warum auch nicht? ich überlege selbiges beim nova rock zu tun. btw: wie kommt man eigentlich auf die idee, picknick-decken zu einem konzert mitzubringen?

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mein grund, die veranstaltung überhaupt zu besuchen, hatte einen namen, den man auch trinken kann: turbobier. kurz nach 18 uhr schallten die ersten takte von „feierwehrfestl“ durch die boxen und die band heimste erst mal skeptische blicke vom publikum ein. astreiner punkrock auf einem pop-konzert ist halt doch ein bisschen gewöhnungsbedürftig. aber schon bald bemerkte der clevere teil der anwesenden, dass diese turbobiere ja doch ganz witzig waren. spätestens bei „i hoss olle leit“ mussten viele schmunzeln und bei „insel muss insel bleiben“ sprach die simmeringer band der menschenmenge quasi aus der seele und stieß zunehmend auf wohlwollen.

als versierter turbobier-konzert-besucher musste ich allerdings erkennen, dass nicht alles gold ist was glänzt. als support von seiler & speer zu fungieren, mag zwar toll klingen, aber wegen einem selbst kommen dann doch nur die wenigsten. ein grund warum die ekstase, die normalerweise bei turbobier-konzerten zu tage kommt, leider ausblieb. der obligatorische pogo-tanz-treffpunkt ganz vorne im wavebreaker war ausserdem nicht (mehr) zugänglich. schade. beim bpö-wahlprogramm-teil und den feierlich geschwungenen bpö-fahnen kam erstmals wieder etwas bessere stimmung auf, aber zugegeben: die meisten freuten sich einfach schon sehr auf ihre helden von seiler & speer.

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die headliner des abends, seiler & speer, kamen in feinstem zwirn auf die bühne. getaucht in pinkes licht brachten sie feinsten schwiegermutter-pop unter die menschen. noch dazu färbte sich der himmel gerade orange und was kann es denn schöneres geben, als picknickdecken, funktionsjacken, bier und ein kitschiger sonnenuntergang? der song „i wü ned“ war mein soundtrack und stichwort um den heimweg anzutreten. ich bin halt doch einfach eher team punk als team pop. das musste ich mir eingestehen. ich verließ wortlos die prater-suburbs und überließ das publikum seinem schicksal.

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