stimmt – in der welt des post- und stoner-rocks fühle ich mich nicht wirklich zuhause, mache von zeit zu zeit aber trotzdem immer wieder gerne ausflüge genau dorthin. vielleicht um es doch irgendwann zu verstehen, was den reiz der soundwände und der konstanten schwingungen ausmacht. nach besuchen bei „explosions in the sky“ und der ersten ausgabe des fuzzfests vergangenes jahr, wollte ich mir eigentlich eine längere pause von diesen genres gönnen. wie es der zufall aber will ergab es sich, der elektronischen post-rock-chillwave-variante „tycho“ im flex beizuwohnen. nun ja – konzerteinladungen kann ich schlecht ausschlagen, also war montag abend das flex mein place-to-be (als rauchfreie location jetzt allerdings viel erträglicher!).

klar war, dass es voll werden würde. tycho-mastermind scott hansen aus san francisco ist keiner der häufig tourt, viel eher muss man jede möglichkeit wahrnehmen um ihn samt band erleben zu können. es war also etwas besonderes im selben raum wie dieser sound-kreativling zu sein. bevor es aber soweit war, wurde man mit clubtunes von „heathered pearls“ beschallt. eh ok. was nicht so ok war, war der füllungsgrad in der location. irgendwie stand ich gefühlt überall im weg und wurde zur seite geschoben. aber dadurch wollte ich mir die laune nicht vermiesen lassen, nein sie wurde sogar gesteigert, als wir (ich und meine begleitung) uns den weg nach vorne bahnten – durch ein schlupfloch schafften wir es bis in die dritte/vierte reihe. gute sicht und genügend platz – beste voraussetzungen für ein konzert.

so spontan ich zum konzert zugesagt hatte, so schlecht war auch meine vorbereitung. ich wusste weder wie der kopf der bande aussieht, noch was mich musikalisch erwarten würde. falls mich jemand wegen meinem fehlenden wissen dissen möchte – jeder fängt mal bei null an. deswegen verzeiht vorab meine assoziationen, die ihr gleich vor die nase gesetzt bekommt. immer wenn man musik zum ersten mal hört, versucht man diese irgendwo einzuordnen, zu kategorisieren, sich zu überlegen, wo man diese klänge schon mal gehört hat. dass mir bei diesen ambient-sounds sofort fahrstühle in den sinn gekommen sind, dürft ihr mir nicht übel nehmen. aber das schoss mir tatsächlich durch den kopf, als die band das erste instrumentale stück anstimmte. die visuals im hintergrund allerdings führten mich zu meiner nächsten assoziation: zu sehen waren clips aus der vogelperspektive über verschiedene landschaften. mein gedanke: falls ich mal zu einem anderen planeten fliegen sollte, wär tycho die perfekte backround-mukke.

leicht, beschwingt, immer etwas übergehend in einen instrumentalbrei – so nahm ich die musik wahr. die intros waren durchgängig das beste an den nummern, da sich diese immer unterschieden, reduzierte bass-lines beinhalteten und einem federleichte pieps-melodien ins ohr pflanzten. ab einem gewissen punkt gingen diese besonderen einleitungen aber dann wieder unter, in einem meer aus diesem downtempo-klang-gemisch inklusive der schwerelosen synthie-töne oben drauf. ab und zu drang das schlagzeug etwas mehr in den vordergrund und die nächste assoziation klopfte an meine imaginäre tür: workout-aerobic-musik! sidestep, sidestep, und hoch, und hoch! nochmal als kurze anmerkung: ich meine das absolut nicht böse, ich hab schlichtweg zu wenig ahnung, in welchen situationen man sonst diese art von musik hört.

immer wenn mein blick durchs publikum schweifte, sah ich die verschiedensten tänze und die verschiedensten zustände. es gab keinen typischen tycho-besucher, es gab eine bandbreite an verschiedensten menschen, die die musik alle irgendwie anders konsumierten. von starre über minimales kopfnicken bis zu etwas verrückten handbewegungen über dem kopf war alles dabei. augen schließen? gerne. eines jedoch, vermisste ich ein wenig bei den tycho-fans: euphorie. als sich das ende des sets ankündigte, war das klatschen eher verhalten. vielleicht weil alle noch in ihrer trance-welt waren? ich weiß es nicht.

ich führte klatschbewegungen mit meinen händen durch, weil mir meine assoziationen, die ich mir während dem konzert notierte, richtig gut gefallen haben. zu scott hansen fiel mir nämlich noch der begriff „krankenpflegeroutfit“ ein. eine wortmeldung aus dem publikum ging mir ebenfalls nicht mehr aus dem kopf: „boring“ hieß es da einmal ziemlich laut zwischen den songs. vielleicht war es das auch, vielleicht aber auch nicht. ich versteh diesen wellenförmigen brei-sound immer noch nicht, fand die tunes aber nicht nervig oder gar brechreiz-fördernd, im gegenteil. es war nette chillout-lounge-hintergrundmusik. tycho-oberhaupt scott wirkte ausserdem sehr imposant und präsent und sagte auch ab und zu kluge dinge hinter seinem synthesizer aus holz. fazit: insgesamt nicht schlecht für ein reines instrumental-vergnügen ohne vocals, was aber auch bedeutet, dass es trotzdem nicht unbedingt das beste war, was ich je gesehen hab. aber vielleicht wird das noch, wenn ich mich mehr damit beschäftige, who knows?

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