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sich durch zufall zur richtigen zeit am richtigen ort befinden? das kann ich irgendwie. für den against me-gig im wuk erhaschte ich doch relativ kurzfristig ein ticket – es flog mir quasi zu. deswegen war ich ganz früh vor ort um der edlen ticketspenderin gesellschaft zu leisten und um endlich mal wieder von beginn an bewusst vorbands zu mustern.

nummero eins an diesem abend: mobina galore. das kanadische frauen-duo war mir auf anhieb sympathisch. vor allem die dame an den drums, marcia ihr name, fand ich grandios. mit unendlicher power dreschte sie auf die felle ein während sängerin jenna ähnlich wie brody dalle (the distillers) mit kratziger, kräftiger stimme den ton angab. so gut!

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als nächstes folgten „milk teeth“ aus stroud in england. die gruppe rund um bassistin und sängerin becky im batik-nirvana-shirt jagte etwas grunge-getönten punkrock durch die boxen. zur abwechslung durfte auch der gitarrist mit dem wallenden haar seine stimme durchs mikrofon verstärken und ab und zu als leadsinger fungieren. meine gedanken kreisten, welche formation sollte ich bei „milk teeth“ als vergleich heranziehen? kurz ins teenager-ich gehört und es war klar: letters to cleo (vor allem bekannt durch den „10 dinge die ich an dir hasse“-soundtrack) sollten als messlatte herhalten. kaum in erinnerungen geschwelt überkam mich ein glücksgefühl, dass der gute alte punk zum glück nicht ausgestorben ist und wilde frauen an mikros einfach immer noch zeitgemäß und verdammt cool sind. milk teeth – top!

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last, but definitely not least: against me. ziemlich voll war es mittlerweile geworden und leider türmten sich riesengroße männer genau in meinem sichtfeld. aber was jammer ich, als kleiner mensch bin ich das ja eh gewöhnt – die devise lautet: warten, irgendwann ergibt sich schon ein schlupf(guck)loch. das wichtigste war ja vor allem, dass ich ausreichend hörte – und das tat ich. als erstes drang der song „true trans soul rebel“ zu meinen ohren und mein schweifender blick durch den konzertsaal gab mir zu verstehen, dass von der ersten sekunde an ausnahmezustand herrschte.

eine treue fanbase hatte sich da im wuk versammelt und feierte jeden einzelnen ton von against me. nicht nur mitgesungen wurde, es wurde auch heftig mitgenickt und kurze zeit später tauchten auch schon die ersten moshpits im menschenwirrwarr auf. und so muss ein punk-folk-rock-konzert ja auch schlussendlich sein: mitreissend von der ersten sekunde an!

laura jane grace, die erst kürzlich das buch „tranny“ veröffentlichte, wirkte durchgehend zufrieden und wenn die haare mal nicht wie ein schleier vor dem gesicht landeten, konnte man ein freudiges grinsen erblicken – und das war ja auch kein wunder, bei dieser menschenansammlung. sogar ich fand das publikum äußerst angenehm und aufmerksam.

was besonders eingefleischte against-me-fans freute war mit sicherheit die länge der setlist: mit ganzen 21 songs (inklusive zugaben) wurden fast keine wünsche offen gelassen und es waren natürlich auch ein paar nummern des neuen albums „shape shift with me“ vertreten. für mich als gelegenheitshörer und nicht-alles-kenner war es gegen ende dann doch ein bisschen mühsam dem repertoire der band aus florida noch aufmerksam zu folgen. trotzdem: durchgehend treibende punkrockjuwelen, die mich in jüngeren jahren bestimmt auch straight to the moshpit hüpfen hätten lassen. against me haben wiederholt ein zeichen gesetzt und wieder gezeigt, mehr als relevant zu sein – in erster linie aber bewiesen, dass jedes statement (wenn auch nur unterschwellig) auch mit spass haben und einer guten zeit verbunden sein kann. immer immer immer wieder gern!

Against Me! Setlist WUK, Vienna, Austria 2016, Shape Shift with Me

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