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als ich am tag des konzerts aufwachte und das interview mit granada frühmorgens veröffentlichte, wusste ich nicht, dass ich am abend im wuk der granada-show lauschen würde. zum glück ist „spontan“ mein zweiter vorname und so geschah es, dass ich unerwartet doch noch ein ticket bekam und das wohlwollend annahm. ich wollte unbedingt pünktlich ankommen, aber mein viel zu langes im-büro-sitzen-und-noch-was-fertig-machen verzögerte meine ankunft. mitten im set von anheizer „onk lou“ stürmte ich das backsteingebäude und es überkam mich ein angenehm, warmes, wohliges gefühl. nicht deswegen, weil ich die jacke noch anhatte, sondern weil schon beim betreten der konzerthalle klar war, dass an diesem abend sehr vieles richtig laufen wird.

wer diesen blog schon länger verfolgt, der kennt „onk lou“ bereits. für alle anderen: ich verfolge das künstlerische schaffen des bärtigen mannes schon seit 2013, als ich ihn irgendwo in niederösterreich in einer kleinen bar musizieren sah. besonders freute es mich, als ich im frühjahr diesen jahres erfuhr, dass ein alter freund ihn management-technisch unter seine fittiche nehmen würde – ich wusste, dass da nur großartiges entstehen würde.

onk lou ist auf der bühne ernster geschichtenerzähler, lustiger partymacher, unterhaltsamer entertainer – und ein mitreissender musiker. seine alte band wurde durch frische, motivierte menschen ersetzt (vor allem die moves des bassisten waren unschlagbar!), die songs wurden allesamt komplett überarbeitet und plötzlich stand da ein junger mann mit einer tatkräftigen band vor einem und noch nie glänzte er so, wie an diesem abend. auf einer großen bühne, die ihm viel gerechter war als die mini-plattformen in kleinen, abgefuckten beisln. die songs wirkten groß, radiotauglich, hymnisch – das publikum merkte, dass onk lou sie noch länger begleiten würde. viele zückten die handys und fotoapparate um schnappschüsse und kleine videosequenzen zu machen. um den beweis zu haben, man war dabei, als er noch im wuk als vorband von granada spielte. er wurde gefeiert, es wurde lautstark applaudiert nach jedem song – selten hab ich so eine grandiose stimmung bei einem support-act erlebt. definitiv ein „artist to watch“!

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meine geschichte mit granada ist eine mit vielen berg- und talfahrten. okay – eher nur mit talfahrten. zum ersten mal gesehen hatte ich granada am waves festival im porgy & bess und ich verließ die venue bereits nach der ersten nummer. der grund: wenn ich ein akkordeon sehe, stellen sich meine haare auf und ich muss fluchtartig die location verlassen. ein akkordeon hat in meinem kopf nur in kleinen französischen gassen, spätabends an einem sommertag seine berechtigung – aber nicht in der popularmusik. ich versuchte granada so gut es ging zu ignorieren, musste mir dann aber eingestehen, dass ich das billy joel cover „wien wort auf di“ doch ganz gut fand. nächster versuch: kurz vor meinem interview mit thomas von granada wollte ich mir das album anhören und musste nach der 5. nummer mein abspielgerät abwürgen. ich konnte mir das einfach nicht anhören. akkordeon-klänge sind für mich einfach ein graus. als er mich nach dem interview fragte, wie ich das album finde, platzte es aus mir heraus: „ich hasse akkordeons“. blöd, wenn eine band, ein album auf diesem instrument aufbaut. der erlösende satz kam prompt: „du darfst mich gern verreissen, wenn du willst. das macht mir nichts aus.“ danke thomas, danke effi, danke granada oder wer auch immer er jetzt ist. meine beziehung zu granada war eine bessere, auch wenn mein akkordeon-hass immer noch fest in meinem kopf verankert war.

ich stand absichtlich ganz vorne, um die volle granada-dröhnung zu erhalten. um auf augenhöhe mit dem akkordeon zu sein. und: es war „eh ok“. es war wirklich erträglich. nein, ich fand diesmal sogar gefallen an granada. woher der sinneswandel? klar, das interview mit den hintergrund-informationen und der auseinandersetzung wer „granada“ eigentlich ist, half mir viel um mich auf die band rund um das akkordeon einzulassen. auch dass die gruppe, bzw der sound eher passierte, als wirklich gewollt war, half meinem verständnis für die akkordeon-benützung.

das bühnen-setting bzw das nebeneinander-stehen on stage mochte ich sehr. das war eine willkommende abwechslung zu all den anderen gigs, die ich immer sehe. auch dass frontmann thomas viel herzlicher, viel publikumsnäher wirkte, als als „effi“, wunderte mich anfangs. vielleicht aber macht das einfach der immerwährende klang des akkordeons mit einem. da hab ich aber keine erfahrung damit. ob ich nun wollte oder nicht: granada trumpfen mit ihren ohrwürmern auf. selbst wenn man diese ohrwürmer noch gar nicht kannte. „lieber gern als hier“ zum beispiel, oder „eh ok“ wirkten auf mich wie songs, die mindestens schon 20 jahre existieren mussten. die positive grundstimmung, dieses fröhlich mitreissende, dem konnte selbst ich mich als akkordeon-hasser nicht entziehen.

eine schöne abwechslung war der song „taube im glas“: bei diesem song trällerte nicht thomas, sondern der gitarrist. diese nummer nahm ich als anlass mich kurz zur bar zu vertschüssen, den onk lou am merch stand zu begrüssen und zu drücken, weil er so gut war, ehe ich zum grande finale wieder in den saal stolperte: „pina colada“ und „wien wort auf di“ schallten durch die boxen und ich muss zugeben, ein bisschen gänsehaut hatte ich schon bei diesem hübschen cover-song. als zugaben wurden „ottakring“ und „palmen am balkon“ rausgehauen und die menge jubelte. und auch ich fand mich mit einem begeisterten gefühl ganz hinten beim foh wieder. das konzert war wirklich gut. endlich verstand ich auch, warum diese auftritte ausverkauft sind. sie bescheren einem eine gute, fröhliche, erheiternde zeit. und solche positiven momente verpasst man eben nur ungern!

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