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mit gemischten gefühlen betrat ich an diesem donnerstag das gasometer: einerseits hatte ich noch das grandiose beginner-konzert von vor über 12 jahren auf der burg clam im kopf, andererseits auch die live-enttäuschung vom diesjährigen hip hop open, wo der funke einfach nicht überspringen wollte (zum bericht gehts hier). mir war nur eines klar: ich wollte von anfang bis ende dabei sein, mittendrin, am besten ganz vorne, um keine sekunde zu verpassen.

begonnen hat alles mit dem support „megaloh“. vor einem schwarzen vorhang durfte er auf einem 1 meter breiten streifen herumtänzeln und rappen. unterstützt wurde er von seinem dj. ich brauchte zeit um mit dem sprechgesangskünstler warm zu werden. viele der tunes empfand ich als drückend und beschwerlich. als fast ein bisschen zu sehr cloud-rap-angehaucht, als zu sehr neu-modernes-sprech-singen. zwar erwischte ich mich immer wieder beim mitnicken, aber in euphorischen ausdruckstanz bin ich nicht verfallen. lag aber wohl auch daran, dass es einfach schon sehr voll war und kein platz war, sich wirklich bewegen zu können. erst beim letzten song (ich glaube das war „ich weiß“) fand ich rein in den flow, in die beats und hatte mir mittlerweile auch ein bisschen mehr space erkämpft um den ein oder anderen bounce-move zu machen. nur: bei der letzten nummer ist es eigentlich viel zu spät um mit dem konzertgenuss zu beginnen.

megaloh

ich befand mich im vorfreude-mood, verdrängte alles was ich bis zu diesem zeitpunkt befürchtete und freute mich einfach nur auf die zeitlosen beginner-klassiker. ich war startbereit und die hamburger truppe ebenfalls. „ahnma“ ertönte und ich feierte es. die dumpfen töne zu beginn des songs wirkten wie warnsignale, wie wenn ein schiff in den hafen einfährt und man ein überdimensionales hochgefühl verspürt. sehr klug wurde dieses wohlgefallen in den nächsten song transportiert: hammerhart schallte aus den boxen und selbst der letzte oldschool-hörer ganz hinten summte vermutlich mit.

das bühnenbild war das gleiche wie im sommer, wieder sah man diese led-pyramide und dj mad ganz oben auf der spitze. auch waren die beiden backround-sängerinnen wieder am start. eizi eiz und denyo sprangen in guter alter manier vor und auf der pyramide herum, rappten und posierten mit ihren sonnenbrillen. für meinen geschmack wirkten sie fast ein bisschen zu unnahbar, aber ich hatte die hoffnung, dass das alles noch ein bisschen herzlicher, persönlicher werden würde. sonnenbrillen waren also (noch) ok.

alles wäre so gut gewesen, nur ich musste nach „wer bistn du ey“ den konzertsaal verlassen um meine kamera abzugeben. dass sich das als extrem schwieriges unterfangen herausstellte, kann man sich fast nicht vorstellen, aber die halle war so dermaßen voll, man konnte weder vor noch zurück. die hass-blicke, die ich erntete, waren wie kleine stiche ins herz. aber was sollte ich denn machen, wenn das die vorschrift war? dass ich danach auch noch die gaderoben-menschen anbetteln musste, dass ich meine kameratasche abgeben darf, und es fast nicht möglich war, weil bereits alles voll und geschlossen war, war die nächste farce. als fotografin ist es manchmal echt nicht leicht. aber egal, ich huschte wieder zurück und war wieder die meistgehasste person, weil ich durch die dichte menschenansammlung in die zweite reihe zu meiner konzertbegleitung wollte. zwei nummern verpasst, aber egal. zurück in den flow, zurück zur beginner-show!

nur, die selbe welle zu erwischen, nach meiner odyssee ausserhalb des konzertraumes, erwies sich wieder mal als nicht so leicht. „macha macha“ und „schelle“ hatten da ganz außen, am rechten rand einfach keine wirkung. ein bisschen besser wurde es bei „irgendwie, irgendwo, irgendwann“ – vielleicht auch weil wir alle so laut mitgesungen haben und den eigentlichen, bescheidenen sound ignorieren konnten. gut gemeint waren die gemeinsamen performances mit torch und megaloh, da ich banause aber das neue zeug gar nicht wirklich kannte und ich innerlich irgendwie einfach nur ein best-of der alten hits hören wollte, haute mich der kooperationsteil nicht so vom hocker.

wir befanden uns bereits in der mitte, fast schon im letzten drittel des sets und irgendwie vermisste ich die interaktion, das eingehen auf das publikum. wenn die rap-crew mal was sagte, verstand man es kaum (zumindest von meinem standpunkt). distanz war den beginnern einfach lieber, die sonnenbrillen trohnten immer noch auf ihren nasen, und statt mal einen takt vorzuklatschen setzten sie sich lieber hin. ich hatte ein kleines deja-vu, denn beim vergangenen hip hop open war es ähnlich. dieser funke, dieses gemeinsame, das wollte einfach nicht kommen. auch das zunehmende immer heftiger jubelnde publikum brachte die band nicht dazu, ein bisschen emotion zu zeigen.

zwei zugabenblöcke inklusive „es war einmal“ und „liebeslied“ versuchten noch etwas zu retten, aber die enttäuschung war trotzdem da. mit viel getanze und mitträllerei versuchten wir uns selbst zu betrügen und es uns schön zu singen, aber es funktionierte nicht so wirklich. wenn eine gruppe on stage die brücke zum publikum nicht bauen kann, helfen selbst die superhits nichts mehr. die rundherum nassgeschwitzten, mit bier-angeschütteten menschen hatten zwar sichtlich ihren spass, aber ich trauerte immer noch meinen unerfüllten erwartungen nach. trotzdem muss ich ihnen zugute halten, dass sie zumindest einen großteil meiner früheren lieblingslieder performt haben, eine gustav-gans-plüschfigur crowdsurfen war, ich meine nicht-vorhandenen-rap-skills auspacken konnte und das konzert deswegen trotzdem in positiver erinnerung behalten werde, als es hier vielleicht rüberkommen wird. mega-geil im gasometer ist halt fast unschaffbar – schön war es trotzdem, auch mit dem doofen gasometer-sound und der nicht zu übersehbaren unzugänglichkeit der hip hopper.

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