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motivation und energie am letzten nova-rock-tag? hielten sich in grenzen. aber am abend die red hot chili peppers zu sehen, eine der jugend-bands von früher, mobilisierte dann doch noch die letzten kraftreserven. zum leidwesen meiner mitfahrer wollte ich – wie jeden tag – bereits gegen 13 uhr am gelände sein. denn gerade nachmittagsbands können einen richtig umhauen, zumindest bewiesen das die tage zuvor.

ich konnte alle überreden mit zu „graham candy“ zu kommen und erwartete schnulzen-singer-songwriter-ausrutsch-pop. und zack wurde ich eines besseren belehrt! graham candy kam barfuss auf die bühne, klimperte auf seiner gitarre und machte derart lustige grimassen mit seinem gesicht, dass man gar nicht anders konnte, als sich über diesen liebenswürdigen künstler zu erfreuen und zu schmunzeln. herrlich!

er nahm sich selbst nicht zu ernst, erklärte dass er extra aus mittelerde (=neuseeland) angereist sei und dass doch alle bitte ein bisschen mitmachen sollten. nichts lieber als das, mister candy! die stimmliche ähnlichkeit zu asaf avidan machte ihn gleich noch sympathischer. und die songs gingen sofort in die bewegungszentrale des gehirns und ließen verlautbaren, dass man schnurstracks ein bisschen tanzen sollte. danke graham candy, was für ein erheitender auftritt!


wer hätte das gedacht: das sonntags-programm auf der red stage hatte für mich persönlich nichts interessantes zu bieten, deswegen wartete ich auf den nächsten act auf der blue stage: gary clark jr. – bis zu diesem zeitpunkt hatte ich noch nie was von ihm gehört, ausser die vielsagende info von allen seiten, dass er sehr „soulig“ sei. deswegen war es mir nicht ganz schlüssig, wer ihn auf diese bühne gestellt hatte. auf einem rockfestival. am nachmittag.

nun gut: also standen wir da vor der bühne, in den halbvertrockneten gatsch-lacken, der wind wehte uns um die nase und der soul schlich sich in unsere gehörgänge. und der nächste song folgte, und wir waren immer noch im soul-mood. und weiter und weiter. abwechslung? wenig. die kleinen gitarren-solo-einlagen konnte man an einer hand abzählen und die grimmigen blicke ließen irgendwie erahnen, dass die herrschaften auf der bühne ihren spass-modus wohl nicht aktiviert hatten. die rettende idee: hat eigentlich irgendwer schon was gegessen an diesem sonntag nachmittag? nein? na dann los!

nach dem verzehr von wunderbar wohlschmeckenden rosmarin-kartoffel-wedges, packte ich all meine festival-kompanen an der hand und schleifte sie zur red bull brandwagen stage. denn als nächstes folgten „lian“. da ihr gig anfang juni im chelsea eigentlich ziemlich cool war, war ich gespannt ob sie eine steigerung am festival schaffen könnten. denn bisher hatte ich eher das gefühl, dass sie sich nur auf kleinen club-bühnen wohl fühlen. nun denn!

die auflösung meiner fragte folgte prompt: nervosität war ihnen etwas ins gesicht geschrieben, sie schienen nicht sehr locker zu sein und die stimme von frontmann philipp zitterte anfangs ziemlich heftig. oje. meine mitgebrachten festival-freunde gingen alle relativ rasch wieder zu anderen bühnen, weil sie entweder mit der musik oder mit den texten nichts anfangen konnten. noch-mehr-oje. ich bemühte mich standhaft zu bleiben und mir die sache objektiv anzusehen und muss der band zugute halten, dass zwei nummern aus ihrem repertoire doch ziemlich gut sind – und zwar „fyi“ und „pauken und trompeten“. aber gute songs allein machen noch keinen sehenswerten auftritt. ein konzert muss einen mehrwert bieten, irgendwas, was die musik nicht nur ins gehör schleusst sondern auch – romantisch gesagt – ins herz. oder in die tanzbeine.

vielleicht wäre es ganz gut gewesen mit dem publikum zu kommunizieren? ach, ich weiß ja auch nicht. ich steh ja nicht auf der bühne und weiß ja nicht wie das da oben so ist. der chelsea-gig war auf jeden fall im gegensatz zu diesem nova-rock-auftritt 100 zu 1. schaut euch die band bitte in einem club an, dann bekommt ihr sie so, wie ihr sie haben wollt: gut, echt und umwerfend.

wir schlenderten weiter, wieder zur blue stage. auf der bühne: die guten alten männer von nofx. nofx sind immer noch ein sehr gefragter festival-act und nach einigen nummern wusste man auch wieder warum: hits hits hits am laufenden band. und lustig sind sie obendrein. und nein, eine mega-show konnte man nicht erwarten, aber man bekam punkrock. punkrock in seiner pursten form. und ein bisschen reggae. mit derben witzen. mit witzigen gesten. und mit trompeten.

die menschenmenge sprang herum und feierte die punk-formation. mein absolutes highlight bei jedem nofx-konzert: das unbeschwerte „champs elysses“. hatte es vor dem auftritt noch etwas geregnet, so war bei nofx wieder alles wie weggeblasen. der platz vor der bühne mutierte zum gute-laune-tempel und nofx waren die angebeteten spass-götter. vielleicht nicht weltbewegend, aber unterhaltsam!

als nächstes streifte ich ganz kurz „k.i.z.“. bereits vergangenes jahr sah ich mir ihre show am frequency an und während der ersten nummern wurde mir klar, dass sich ihre auftritt im vergleich zum vorjahr nicht geändert hatte. um einem deja-vü vorzubeugen, machte ich mich während dem fake-geld-regen aus dem staub.


ich hatte etwas zeit übrig und spazierte über das festivalgelände um ein paar sonnenuntergangsfotos zu machen. hach, das war schon fein, das gelände nochmal so auf sich wirken zu lassen. und danach wurde mit schrecken gestgestellt, dass bald die „deftones“ auf der bühne stehen würden!



hui, ich kam gerade noch rechtzeitig zu konzertbeginn der deftones bei der blue stage an. und: sie hatten es einfach. die stimmung war unglaublich gut, das wetter war gut, und alle menschen wirkten zwar etwas erschöpft aber gechillt und glücklich zugleich, weil die festivalstrapazen dem ende zugingen.

die deftones lieferten den perfekten soundtrack aus druckvollem rock und stimmungsvollen melodien. man konnte sich nochmal so richtig fallen lassen und der sonne beim untergehen zuschauen. gleichzeitig aber auch das tanzbein schwingen und sich von der musik treiben lassen. bei den deftones war alles möglich. auch die band selbst wirkte motiviert wie nie zuvor. sie hatten soviel power mitgebracht und ließen mich das eine und andere mal schon etwas erstaunen.

leider wurde wir aus diesem musikalischen traum wieder rausgerissen als wir realisierten, dass wir ja noch unsere cashless-karten abgeben mussten. gesagt getan. natürlich war es der allerschlechteste zeitpunkt diese kartenrückgabe während dem set des co-headliners durchzuführen. diese idee hatten zahlreiche andere menschen nämlich auch und deswegen kam es schon zu sehr sehr sehr langen wartezeiten. aber dennoch: am ende funktionierte alles, ich hatte mein geld wieder und war bereit für die red hot chili peppers und die anschließende fahrt zurück nach wien, zurück in mein bett!

und dann kam der hauptgrund dieses festival zu besuchen: die red hot chili peppers. gestartet wurde das set mit einem „jam“, der eine gefühlte ewigkeit dauerte ehe dann die erste richtige chili peppers nummer durch die boxen dröhnte: „can’t stop“. wenn man überhaupt dröhnen sagen kann. die lautstärke war ziemlich weit runtergedreht, wenn ich nicht aufpasste hörte ich überhaupt keinen gesang.

aber es waren ja die chili peppers da oben auf der bühne und denen verzeihte man anfangs alles, weil sie doch soviele hits haben. aber diese hits, die folgten irgendwie nicht. irgendwie bestand das set aus lückenfüllern und noch mehr jams und die wenigen guten songs, die sie spielten, vermurksten sie: mit falschen gesängen, mit aus-dem-takt-kommen, mit zu-boden-schauen.

und immer wenn es mir zu bunt wurde, musste ich schummeln und mir ältere setlisten anschauen. nur um zu wissen wann „das lied“ kommt und ich die heimreise antreten könnte. ich beschloss also nach meinen neuesten informationen noch bis „californication“ zu warten und dann das weite zu suchen. bis es aber soweit war, folgten noch viele mittelprächtige nummern, die wie laumwarme suppe schmeckten und einfach überhaupt keinen pfeffer hatten und einfach absolut nicht fetzten. ach liebe red hot chili peppers, die freude war so groß, die enttäsuchung noch größer. wir verließen während „californication“ das gelände, standen eine stunde im stau, schauten feuerwerk vom auto aus und waren fix und fertig zu einer viel zu späten uhrzeit wieder in wien.

doch auch wenn dieser abschluss nun nicht so wie gewünscht war, war das nova rock eines der besten festivals in dieser größenordnung. das gelände war kompakt und trotzdem weitläufig, das line up gut gemischt und gut anzuhören, das cashless-system gewöhnungsbedürftig aber verständlich. ein großes lob an die veranstalter, nächstes jahr kommen wir wieder!

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