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electric spring, ein elektronisches musikfestival, welches aufstrebende, österreichische künstler in diesem segment präsentieren möchte. für mich war klar, da muss ich hin, auch wenn das museumsquartier bummvoll sein würde. und so fand ich mich ein, ziemlich genau gegen 21 uhr, der beginnzeit von rapper nazar.

es war voll, aber nicht zu voll. man konnte sich noch seine wege richtung bühne bahnen, ohne sich eingequetscht zu fühlen. so weit so gut. ich bin einer der menschen, der nazar vom hören-sagen kennt, die musik nicht hört aber seine öffentlichen fernsehauftritte mitbekommen hat. grundsätzlich fand ich seine „idee“ dagegen zu sein, etwas zu sagen, eine meinung zu haben, eigentlich sehr sympathisch. viel zu oft wird etwas schöngeredet und deswegen fand ich es immer sehr erfrischend, wenn er im tv seine meinung sagte. doch, wie sah das musikalisch aus? das wollte ich herausfinden.

nazar begann mit seinem auftritt, der sich kaum von anderen hip hop auftritten unterscheidete. ein paar beats, starker rap – eh wie alle, eh gut. seine texte, falls man noch im stande war genau zuzuhören, erinnerten etwas an die zeiten des deutschen aggro-rap. künstler wie sido, bushido und fler gingen damals hervor. nun gut, ist auch eine kunstform, darf man existieren lassen. richtig gespannt war ich aber dann auf seine zwischenansagen. was hat er wohl zu verkünden?

viele menschen wollten ihn wahrscheinlich genau wegen seiner tv-präsenz sehen, das war ihm auch durchaus bewusst. und genau da setzte er an, noch mehr böse worte über andere menschen zu verlieren. die hetze ging weiter und immer mehr fand ich es ekelerregend, was er da von sich gab. vor allem als er erzählte, wie krass es war, als er in den vip bereich eines fussballstadions eingeladen wurde und wie schlimm er das fand, wie wichtig sich dort alle fühlen – ironischerweise hatte er beim electric spring voller stolz die ganze zeit seinen backstagepass um den hals.

für mich ist es ein gutes konzert, wenn ich es mit einem schönen gefühl verlasse. das konzert von nazar hat mich traurig gestimmt und ein bisschen wütend. auf alle fälle hat er kein einziges positives gefühl verbreitet, viel eher kam es mir vor, als wolle er zum krieg aufrufen, die leute gegeneinander aufhetzen. vor allem durch seine mittelfinger-geste erzeugte er einen vibe, den ich nicht mehr erleben möchte.

in den mq hofstallungen bereitete sich „colostrum“ auf seinen ersten live-auftritt vor. ich war gespannt, so wie viele andere auch, die sich dort versammelten. mit elektrisierenden visuals wurde sein set umrahmt. das zuerst ruhige, dann aber schnellere, beatlastige soundgewand, zeigte eine andere seite von elektronischen klängen, als man sie bisher kannte. wie eine angenehme brise auf der haut, schlich sich auch die musik in die gehörgänge der besucher. die schöne, etwas tiefere und sehr männliche stimme von colostrum sorgte dann für das gewisse etwas in der anmutenden musik. auch durch den einsatz von gitarre und saxophon holte er noch mehr facetten raus und überraschte mit jedem stück.

leider ging die aufmerksamkeit der anwesenden relativ schnell flöten, weshalb es teilweise sehr laut wurde und man die musik nicht mehr so genießen konnte. trotzdem, die leute, die sich darauf konzentrierten, wirkten zufrieden und klatschten für den herrn mit den lagen haaren und der brille. mir hat es sehr gut gefallen. es war sehr abwechslungsreich und die schönen visuals haben das große ganze perfekt ergänzt.


eigentlich wollte ich um mitternacht nach hause, um die ubahn noch zu erwischen. irgendwie blieb ich dann doch noch und wartete die einstündige pause zwischen den künstlern ab. genau als der erste ton erklang, schlenderte ich wieder in die hofstallungen und erblickte die gruppe „loretta who“.

von dieser formation hatte ich überhaupt noch gar nie etwas gehört. umso gespannter wartete ich darauf, welche art von elektronischer musik einen hier erwarten würde. und: ähnlich wie bei colostrum war es auch hier unglaublich abwechslungsreich, mal schneller und mal langsamer, mal mehr beats und mal weniger. und doch wurde das ganze gesäumt von der weichen engelsstimme der sängerin, die ihre stimmfarbe von verrucht bis lässig über den sound legte. ähnlich wie die stimme von hvob sängerin anna müller, war auch das stimmorgan der frontfrau von loretta who eine angenehme und niemals aufdringliche zeitgenossin. auch wurden hier „richtige“ instrumente eingesetzt, und nicht nur der synthesizer bedient.

das publikum war mittlerweile etwas weniger und ruhiger geworden, die musik kam besser zu geltung und die zugabe-rufe waren angebracht. ein tolles set einer tollen band, hoffentlich bekomme ich sie bald wieder zu gesicht und zu gehör.

für mich war der abend dann vorbei, irgendwann muss man ja auch mal schlafen gehen.


Loretta Who

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